Junge Mutter rettet ihre Kinder

von Redaktion

Innerhalb von neun Stunden ist es in Rosenheim zu gleich drei Wohnungsbränden gekommen. Zweimal waren dabei defekte Elektrogeräte schuld, einmal löste ein Betrunkener den Einsatz aus.

Rosenheim – Den Start in das neue Jahr hatten sich eine Frau aus Rosenheim und ihre Familie sicherlich anders vorgestellt: Um kurz vor vier Uhr wurde die 25-Jährige, die lieber anonym bleiben möchte, von dem schrillen Pfeifen eines Rauchmelders geweckt.

„Ich bin sofort aus dem Bett gesprungen und habe nach dem Feuer gesucht“, sagt sie am Telefon. Im Kinderzimmer sei sie schließlich fündig geworden. Ein Teil der Elektroheizung brannte, nur wenige Meter von ihren beiden schlafenden Kindern entfernt.

Einsatz dauert
zwei Stunden

„Ich und mein Mann haben die Kinder sofort geweckt und sind mit ihnen nach draußen gelaufen“, erinnert sich die 25-Jährige. Sie habe den Notruf gewählt und im Schlafanzug auf das Eintreffen der Rettungsdienste gewartet. Zwei Stunden lang war die Rosenheimer Feuerwehr damit beschäftigt, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Weitere Bewohner des Mehrfamilienhauses mussten evakuiert, die Heizung gelöscht und die Räume gelüftet werden. „Wir waren währenddessen im Krankenwagen“, sagt die 25-Jährige. Mit ihren Kindern sei alles in Ordnung gewesen, sie selbst habe eine Panikattacke bekommen – aus Sorge, was ihren Kindern hätte passieren können. Mittlerweile ist die junge Familie zurück in der Wohnung. Das Kinderzimmer kann nach wie vor nicht benutzt werden. Des Rauches wegen. Und auch die Heizung wurde entfernt und liegt derzeit im Garten.

„Durch den Qualm entstand in dem Zimmer ein Sachschaden von einigen tausend Euro“, sagt Hauptkommissar Robert Maurer. Die Polizei hat jetzt die Ermittlungen zur genauen Brandursache aufgenommen. Für die 25-Jährige war es das erste Mal, dass es in ihrer Wohnung gebrannt hat. Was bleibt, ist die Angst, dass es zu einer Wiederholung kommen könnte. „Ich mache mir schon Sorgen“, sagt sie.

Tipps, wie verhindert werden kann, dass Elektrogeräte in Brand geraten, gibt es zahlreiche. So soll beispielsweise der Standby-Modus vermieden werden. Auch wird dazu geraten, Steckdosen nicht zu überlasten und die jeweiligen Geräte auf Verschleißerscheinungen und Kabelbruch zu kontrollieren. Leitungen sollten weder geknickt noch eingeklemmt oder gequetscht werden. Des Weiteren muss Experten zufolge darauf geachtet werden, dass den Geräten genügend Luftraum zur Verfügung steht – dies gelte insbesondere für Heizöfen, Wärmestrahler oder TV-Geräte.

Mit diesem Wissen hätte möglicherweise auch der Brand an der Münchener Straße verhindert werden können. Am Dienstag, 2. Januar, um 19 Uhr fing es dort plötzlich in einer Wohnung an zu brennen. Laut Polizei dürfte die Lichterkette eines 53-jährigen Rosenheimers dafür verantwortlich gewesen sein. Die Lichterkette wurde von den Einsatzkräften der Rosenheimer Feuerwehr gelöscht. „Durch den Rauch entstand ein Sachschaden von 5000 Euro“, sagt Hauptkommissar Maurer. Verletzt wurde ihm zufolge niemand. Nach dem Lüften konnten alle Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Glück im Unglück hatte auch ein 49-jähriger Mann. Am Dienstag um 21 Uhr schlug der Rauchmelder eines Hauses an der Merianstraße an. Schnell konnten die Polizisten die Ursache feststellen: Der 49-Jährige kochte sich sein Essen und vergaß den Topf auf dem Herd.

Verfahren
wird eingeleitet

Das Essen verbrannte und der Melder schlug Alarm. „Der Mann hat auf die Einsatzkräfte einen betrunkenen Eindruck gemacht“, sagte Maurer. Gegen ihn wurde ein Verfahren aufgrund eines Verstoßes nach den Brandverhütungsvorschriften eingeleitet.

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