Rosenheim – Es ist der bisher längste angekündigte Bahnstreik in der Auseinandersetzung zwischen der GDL und der Deutschen Bahn: Ganze sechs Tage lang legen die Lokführer ihre Arbeit nieder. Noch bis einschließlich Montagabend, 29. Januar, um 18 Uhr wird es zu Zugausfällen und Verspätungen kommen. Die OVB-Heimatzeitungen haben Pendler am Bahnhof nach ihrer Meinung befragt.
„Ich fahre gemeinsam mit Emilio mit dem Zug zur Arbeit. Irgendwie nervt es schon ein bisschen, ich meine, warum streiken die jetzt immer? Zwar bin nicht direkt betroffen, da ich die Bayerische Regiobahn (BRB) nutze – und die fährt ja trotzdem. Aber die Situation ist trotzdem blöd.“
Lilly Riefer (21),
Prien, Auszubildende
„Für meine Ausbildung fahre ich jeden Tag mit dem Zug. Für das Ticket zahle ich immer gut 50 Euro. Zwar habe ich ein Auto geerbt, dieses ist aber momentan wegen Reparaturen in der Werkstatt. Während des Streiks muss ich daher zu Hause bleiben. Ich weiß noch nicht, ob meine Ausbildung online stattfinden wird und ob das überhaupt angeboten wird – bisher haben sie sich noch nicht gemeldet. Trotzdem haben die Lokführer mein volles Verständnis. Die Streiks sind eine Möglichkeit, sich für seine Rechte einzusetzen. Das ist Demokratie.“
Fareed Quaraishi (25),
Bruckmühl, Auszubildender
„Wir fahren grob dreimal die Woche mit der Bahn. Ich weiß zwar nicht genau, wie sich die Gehälter ausrechnen, aber ich finde, Arbeitnehmer haben auf jeden Fall das Recht, für ihre Rechte zu kämpfen. Die GDL will die Arbeitszeit der Lokführer ja auf 35 Stunden reduzieren, oder? Das finde ich ehrlich gesagt vollkommen verständlich. Das ist eben auch ein anstrengender und nicht sonderlich toller Beruf.“
Emilio Mignosi (22),
Aschau, Auszubildender
„Zur Zeit fahre ich etwas mehr mit dem Zug – vielleicht so dreimal im Monat. Während des Streiks hatte ich ohnehin nicht vorgehabt mit der Bahn zu fahren. Nächste Woche fahre ich dann mit der Bayerischen Bahn. Da ist der Streik dann sowieso schon vorbei. Was ich von dem Bahnstreik halte? Dazu habe ich eine gemischte Meinung. Aber wenn ich die Forderungen der GDL mit einem Wort beschreiben müsste: übertrieben. Vor allem auch im Hinblick auf die 35 Stunden pro Woche.“
Sabine Agusi (57),
Bad Endorf, Verkäuferin
Qiana Eisenreich