Rosenheim – Vier Familienstützpunkte sind in der Stadt Rosenheim geplant. Der erste wurde nun im Hans-Schuster-Haus in der Innsbrucker Straße eröffnet. Der Name „ZeitRaum“ ist Programm.
Die Familienstützpunkte sollen künftig Orte der Begegnung für Familien und zugleich Anlaufstellen für Informationen und fachlichen Rat sein, beispielsweise bei Erziehungsfragen, Gesundheitsthemen, Partnerschaftsangelegenheiten oder um Tipps zur Freizeitgestaltung zu erhalten.
Es war ein
weiter Weg
Der Weg dorthin war lang. Im Jahr 2012 wurde erstmals ein Antrag für eine derartige Anlaufstelle gestellt, erinnerte sich Barbara Baur, Leiterin des Kinderhorts Jonathan, bei der Eröffnungsfeier im Hans-Schuster-Haus: „Die Eltern hatten viele Wünsche, Sorgen, Bedürfnisse, die wir nicht mehr in unserem pädagogischen Alltag stemmen konnten“. 2018 wurde dann ein neuer Anlauf genommen und da stieß die Idee dann auch auf große Resonanz. Der Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Familien beschloss im Sommer 2020, am Förderprojekt „Familienstützpunkte des Freistaates Bayern“ teilzunehmen. Durch die Corona-Pandemie verzögerte sich die Umsetzung dann noch einmal. Jetzt war es aber so weit.
Trägerin des Familienstützpunktes „ZeitRaum“ ist die Nachbarschaftshilfe Rosenheim. Die weiteren drei, die bis Ende März im Rosenheimer Stadtgebiet öffnen sollen, werden von der evangelischen Kirche, dem AWO-Kreisverband und der Stadt Rosenheim getragen. Ein großer Teil der Finanzierung erfolgt über Fördergelder der Stadt Rosenheim und des Freistaats Bayern. Fachliche Unterstützung kommt von mehr als 20 Rosenheimer Institutionen.
Familien haben aktuell mit vielen Herausforderungen und Problemen zu kämpfen, weiß Gabriele Leicht, Dritte Bürgermeisterin der Stadt Rosenheim, und nannte dabei beispielsweise Kinderarmut und Wohnungsnot. Unterstützung und Beratung seien deshalb wichtig und dabei reiche es nicht, Angebote zu schaffen: „Die Familien müssen auch wissen, wo es was gibt.“ Das Büro des neuen Familienstützpunkts befindet sich im Erdgeschoss des Hans-Schuster-Hauses. Ansprechpartner sind dort Michaele Di Franco, Erzieherin und Fachkraft für Inklusion und Familienberaterin, und Martina Dietersberger, Erzieherin und BA für Gesundheits- und Sozialmanagement.
Wichtig ist ihnen, dass neben Eltern und Familien auch Großeltern und andere Betreuungspersonen in und um die drei Kindertagesstätten der Nachbarschaftshilfe, die Kinderkrippe Gärtnerstraße, das Kinderhaus Aising und der Kinderhort Jonathan, den Weg in den neuen Familienstützpunkt finden.
Schon vor der offiziellen Eröffnung haben Dietersberger und Di Franco verschiedene Angebote und Aktionen für die Familien in diesem Rosenheimer Stadtteil angeboten. „Wir wollen die Kindertagesstätten zum Ort für Familien machen“, erklärten die beiden. Ideen von außen seien jederzeit willkommen, denn das Projekt befinde sich im Aufbau und soll zusammen mit den Familien wachsen und lebendig werden.
Für Karl-Heinz Brauner, Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe Rosenheim, steht fest, dass dieses neue Angebot des Sozialen Engagements sehr gut zu dem Verein passt: „Der Familienstützpunkt ist offen für Menschen mit unterschiedlicher familiärer und kultureller Herkunft und bietet Zeit und Raum, um miteinander ins Gespräch zu kommen. wu