Rosenheim – Er war Maschinist und Fahnenträger, Ausbilder und Ratgeber bei der Feuerwehr Rosenheim. Jetzt ist Josef Knoll nach schwerer Krankheit mit 68 Jahren gestorben. Der Sepp, wie ihn alle nannten, war über 45 Jahre Mitglied bei der Feuerwehr, ein Mann, der sich „durch sein fachliches Wissen, seine Hilfsbereitschaft und seine herzliche Art“ ausgezeichnet hat, wie die Feuerwehr in ihrer Würdigung schreibt.
„Mich faszinieren die großen roten Autos“, hat Knoll einmal in einem Interview erzählt. Da war es naheliegend, dass er nach der Grundausbildung auch bald die Ausbildung zum Maschinisten machte und dann unzählige Male am Steuer großer Feuerwehrfahrzeuge ausrückte, auch weit über die Grenzen Rosenheims hinaus. Der gelernte Schlosser gab sein Wissen viele Jahre als Ausbilder weiter, zusammen mit Kollegen hat er mindestens 200 angehende Maschinisten der Rosenheimer Feuerwehren geschult.
Auch im Feuerwehrverein hat sich Knoll engagiert. 43 Jahre trug er die Fahne und ging bei vielen Anlässen mit dieser den Rosenheimer Feuerwehrlern voran. Er kümmerte sich um die Pflege und – wenn nötig – Reparatur der Vereinsfahne. Er beteiligte sich 2010 maßgeblich an der Gestaltung einer neuen Fahne zum 150. Bestehen. Knoll war aber nicht nur Ratgeber in fachlichen Fragen. So manchen jungen Kollegen hat er auch ganz allgemein geholfen, sie in vielen Lebensfragen beraten. „Der Sepp war Anlaufstelle für unsere Jungen, die Halt brauchen, ein erfahrener Mann, der viele unserer Aktiven geprägt hat und der ruhende Pol in unserer Feuerwehr war“, beschreibt ihn Stadtbrandrat Hans Meyrl. Eine Eigenschaft, die auch Enkelin Denise Hartmann bestätigen kann. „Anderen Menschen zu helfen war seine große Leidenschaft“, erzählt sie. „Mein Opa war ein Familienmensch, hat uns gerne bekocht und mit immer neuen Rezepten überrascht.“ Von den Kochkünsten haben auch seine Kollegen von der achten Löschgruppe der Feuerwehr profitiert, für die er bei den Sonntagswachen für gutes Essen gesorgt hat.
Für Enkelin Denise war immer faszinierend, wenn sie mit ihrem Opa durch die Stadt gegangen ist. „Ich glaube, ihn hat halb Rosenheim gekannt, man kam nicht weit bis zum nächsten Ratsch.“ „Da Knoi Sepp“ wird in guter Erinnerung bleiben, nicht nur bei der Familie und seinen Feuerwehrlern. bin