Ehemalige treffen sich in der Stadtbibliothek

von Redaktion

Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres berichten von ihren Erfahrungen

Rosenheim – Die ehemaligen Freiwilligen, die in der Stadtbibliothek ihren Freiwilligendienst machten, reisten Ende Januar zur Bücherei.

Eva Glungler war die Erste, die im Jahr 2003/04 das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) absolvierte. Sie erinnert sich: „Ein Jahr nach der Schule ohne Lernen, in die Arbeitswelt reinschnuppern, das Berufsfeld Bibliothek entdecken – das war für mich ein prägendes Erlebnis. Ich habe mich im Team gut abgeholt gefühlt und hatte Zeit, mich zu orientieren und Neues auszuprobieren.“ Bettina Sölch, die seit einigen Jahren die Freiwilligen betreut, teilt diese Erfahrung: „Ein FSJ gibt jungen Menschen die Gelegenheit, sich im Berufsleben auszuprobieren und Neues zu lernen. Es ist eine Zeit der Berufsorientierung und Persönlichkeitsentwicklung. Wo sind meine Stärken und Schwächen? Wie komme ich in einem Team zurecht? Wohin geht mein Weg?“

Die Vielfalt der Freiwilligen spiegelt sich in den Projekten wider, die sie realisiert haben, wie den „Klingenden Geschichten“ von K. Eidenhammer (2010), Kinder untermalen Geschichten mit passenden Geräuschen, bis zum „Escape Room“ von L. Mohr (2021), ein Rätselspiel für kleine Gruppen um die Flugpionierin Amelia Earheart, und dem „Weltraumprojekt“ von Jonas Stockmaier (2022) oder Kinder entdecken den Weltraum mit der Sternwarte Rosenheim. Die Kreativität und das Engagement der Freiwilligen, kennt keine Grenzen. Es entstanden bei den Projekten auch die Ideen des Medienlieferdienstes, der Buchpatenschaft, des Spieletages und des Büchertauschs.

„Wir versuchen, die Projekte weiterzuführen und in unser Angebot zu integrieren, sofern personell möglich und fachlich passend“, sagt Susanne Delp, die Bibliotheksleiterin. „Es ist eine Freude, zu sehen, wie sich diese jungen Menschen innerhalb eines Jahres entwickeln, und es ist stets eine Bereicherung für uns, menschlich und in der Bibliotheksarbeit. Das FSJ der Kultur ist ein absolutes Erfolgsmodell.“

Das bestätigen auch die ehemaligen Freiwilligen: „Wir haben viel Neues gelernt und konnten uns ausprobieren. In den begleitenden Seminaren sind Freundschaften entstanden, die zum Teil noch heute bestehen.“ Drei Freiwillige haben sich sogar für das Berufsfeld Bibliothek entschieden, haben die Ausbildung gemacht und sind nun fester Bestandteil des Bibliotheksteams in Rosenheim.

An diesem Freitagabend geht es lebhaft zu in den Räumen der Bibliothek. Es findet ein reger Austausch statt, wer welches Projekt gemacht hat, wie sich der weitere berufliche Werdegang gestaltet hat und was jedem wichtig geworden ist. „Wir sind froh, das FSJ Kultur anbieten zu können und wollen das auch die nächsten 20 Jahre weiterführen“, sagt Sölch.

„Allerdings steht die Finanzierung aktuell auf wackeligen Beinen wegen Sparplänen der Bundesregierung. Das letzte Wort ist zum Glück noch nicht gesprochen, wir bleiben zuversichtlich, auch im nächsten Jahr eine neue Freiwillige oder Freiwilligen begrüßen zu dürfen“, fügt sie an.

Wer sich selbst einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Projekte verschaffen möchte, ist eingeladen, mit offenen Augen durch das Treppenhaus der Bibliothek zu gehen – dort gibt es eine kleine Ausstellung, die noch bis Anfang März zu sehen ist. Auch auf der Homepage der Bibliothek finden sich Informationen dazu. Und die ehemaligen Freiwilligen sind sich einig: „Es war eine tolle prägende Zeit, die wir nicht missen möchten.“

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