Rosenheim – Wenn man die Berichterstattung von Herbert Borrmann, Vorsitzender vom TSV 1860 Rosenheim, in der Delegiertenversammlung hörte und interpretiert, dann hat es im vergangenen Jahr unzählige Vorstandssitzungen gebraucht, um die in Schieflage geratenen Fußballer wieder etwas auf Vordermann zu bringen.
„Ursächlicher Grund waren die finanziellen Schwierigkeiten von der SpVgg Unterhaching, die ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr ausreichend beziehungsweise gar nicht mehr nachgekommen ist. Die damaligen Verantwortlichen – vor allem Abteilungsleiter und sportlicher Leiter – der Fußballer, haben nicht rechtzeitig mit der Kürzung der Ausgaben reagiert“, erklärte Borrmann. Nach Einbindung des Hauptvereins und dem Vereinsausschuss musste die Situation zusammen mit Unterstützung der restlichen Abteilungen stabilisiert werden. „Im Augenblick befinden wir uns in einem Rechtsstreit mit Unterhaching und einer Forderung deutlich im sechsstelligen Betrag“, sagt Borrmann. Weitere gerichtliche Auseinandersetzungen mit Spielern, Betreuern, Sponsoren und Trainern hätten die Lage weiter erschwert.
„Sportlich macht es wieder viel Spaß bei uns Sechzigern“, gab der Vereinsboss zu verstehen und sieht neben allen Abteilungen auch bei den Landesliga-Fußballern wieder eine Aufwärtstendenz. Nach dem Doppelabstieg von der Regional- und Bayernliga blüht nun ein zartes Pflänzchen. Seit Juli führen im Sportbereich Peter Wimmer und im Finanzbereich Richard Meisinger die Fußballabteilung bis zur nächsten Wahl kommisarisch. „Dank dem großartigen Engagement von Meisinger und Wimmer konnte die finanzielle Schieflage stabilisiert werden und mit einer neuen Mannschaft an Betreuern, Spielern und Verantwortlichen, bei deutlich niedrigerem Etat, konstant geführt werden. Entsprechende Vereinbarungen für drei Jahre kamen zum Abschluss. Der Hauptverein ist über das Controlling durch mich als Vorsitzenden des Hauptvereins bei den Finanzen eng eingebunden“, so Borrmann.
Zu erwähnen hatte er auch einige positive Dinge. Mithilfe der Stadt konnte die Tartanbahn im schicken Blau erneuert werden. In den nächsten Wochen können noch einige Sporteinrichtungen für die Leichtathletikabteilung neu gebaut, beziehungsweise ersetzt werden. Nicht zu vergessen die Großveranstaltung „Turnier der Hoffnung“, ein Benefiz-Fußballturnier im Juli vergangenen Jahres, um die Hilfe von Spenden für die Behandlung von Blutkrebs zu fördern. 16 Mannschaften, Gleitschirmabsprung, die Promi-Fußballer Paul Breitner, Sepp Maier, Felix Magath und Jupp Kapellmann waren auch dabei. Die Tennismannschaft hat sich in der Bundesliga gut behauptet, trotz aufwendigen Managements. 26 Mannschaften seien im Spielbetrieb, davon 13 Kinder- und Jugend-Mannschaften. Das Langstreckenschwimmen war mit 50 Vereinen gut besucht und die oberbayerischen Jahrgangsmeisterschaften kamen zustande, der Zuschlag für die Austragung von oberbayerischer und bayerischer Jahrgangsmeisterschaft 2024 sei da. Für Triathletin Anna Linner war die Teilnahme am Ironman auf Hawaii ein Traum. Nach 12:44:19 Stunden erreichte sie auf dem Ali’i Drive das Ziel und belegte als zweitbeste Deutsche ihrer Altersklasse den Gesamtrang 30, und Renate Forstner erreichte den Titel zweifache Vizeweltmeisterin AK WM in Seefeld.
Auch die übrigen Sparten Basketball, Trendsport, Tanzsport Bachata, Rhythmische Sportgymnastik, Leichtathletik, Fitness und Fechten berichteten von einem regen Vereinsleben. Einen Aufnahmestopp gibt es im Kinderturnen „KISS“, da Trainer fehlen. Die Damengymnastik musste vergangenes Jahr aufgelöst werden. Zweite Vorsitzende Gabriele Leicht würdigte das solidarische Handeln im Verein. Leicht verteilte viele Urkunden an verdiente langjährige Vereinsmitglieder. Seit 25 Jahren sind Julia und Sophia Bergner, Edgar Langmeier, Stefan Sollinger und Wolfgang Trampert, alle vom Tennis, sowie Fußballer Rudolf Fischer und Fußballer Claus Weber dabei. Die Triathleten Renate Forstner und Markus Perner blicken, wie Manfred Zacherl, jeweils auf 25 Jahre zurück.
Klara Käser und Frank Teschner, beide aus der Sparte Fußball, Wolfgang Dittrich vom Tennis, Susanne Schruber vom Schwimmen und Anton Weidner von der Leichtathletik halten dem TSV 1860 seit 50 Jahren die Treue. Günter Bernrieder, Franz Weinzierl und Herbert Weidner, alle Fußball, Cäcilie Diebald aus der Damengymnastik und Heinrich Koula vom Tennis sind seit 60 Jahren treu. Günter Wenz aus der Leichtathletik bringt es sogar auf 70 Jahre. ru