Rosenheim – Zahlreiche bunt kostümierte Menschen stehen zusammen auf dem Max-Josefs-Platz. Sie lachen, tanzen und trinken gemeinsam Bier. Und auch Sträfling Dirk wollte es sich nicht nehmen lassen, nach Rosenheim zu kommen. Um beim Faschingstreiben dabei sein zu können, trampte er von der Schwaig in die Innenstadt. Ein Pizzalieferant habe ihn mitgenommen. „Die Stimmung ist ungezwungen, wir haben schönes Wetter und die Leute sind nett“, sagt er.
Das sehen die vier Untoten nicht anders. Martina, Florian, Feli und Tini feiern wie jedes Jahr den Faschingsdienstag zusammen. Es sei schon eine kleine Tradition für die Rosenheimer, an dem Tag freizunehmen und hierhin zukommen. Im vergangenen Jahr gingen sie als Vampire. Dieses Jahr sind sie als Mumien und dem ägyptischen Gott Anubis verkleidet. „Nächstes Jahr will ich aber als was Fröhliches gehen und nicht mehr als Untote“, sagt Martina und lacht.
Von Mumien bis hin zum Cupcake
Das traditionelle Faschingstreiben auf dem Max-Josefs-Platz ist jedes Jahr einen Besuch wert. Davon sind Alex und Patrick überzeugt. Sie sind als Aliens verkleidet. Für ihre Kostüme hat sich Alex besonders viel Zeit gelassen. „Ich habe sie selbst genäht“, sagt sie. Allein wegen der guten Musik und der ausgelassenen Stimmung lohne es sich für die Rosenheimer jedes Jahr hierherzukommen. Und auch Beppo, der als Clown verkleidet ist, ist jedes Jahr mit dabei. In seinem kunterbunten Kostüm und mit einem roten Herz auf der Stirn, genießt er die Stimmung auf dem Platz. „Hier ist immer etwas los. Deshalb lohnt es sich, einfach vorbeizuschauen“, sagt der Rosenheimer.
Dem stimmen auch Theresa und Janine zu. „Wir kommen ab und zu hierhin, denn es ist einfach lustig“, sagt Theresa. Zwei Stunden habe sie für ihr Kostüm gebraucht – gelohnt hat es sich allemal. Der Cupcake sticht aus der Menge heraus.
Auch für die beiden Rosenheimer Carlo und Elisabeth ist der Faschingsdienstag etwas Besonderes. „Es macht jedes Jahr Spaß und wir genießen einfach mal das Leben“, sagt Carlo. Die beiden sind als Ärzte verkleidet. Die Idee kam von Elisabeths Mutter. Sechs Tage haben sie gebraucht, bis sie alles für das Kostüm zusammen hatten. Die Infusionsbeutel an ihrer Seite sind gefüllt mit Schnaps. Verdursten muss hier also niemand.
Nach der Eröffnung des Showprogramms durch die Kindergarde FG Bernau hatte die Faschingsgilde Rosenheim ihren Auftritt. Neben der Faschingsgarde trat auch das Rosenheimer Prinzenpaar auf. Prinzessin Bernadette I., Hüterin über Gesundheit aus dem Reich der singenden Freunde, und Prinz Oliver I., ringender Kämpfer aus dem hohen Norden, verzauberten die Narren mit ihrem Tanz.
Showprogramm auf der Bühne
Die „Chiemseenixen“ der Faschingsgilde Bernau nahmen die Besucher im Anschluss mit auf eine Reise nach Ägypten. Die Showtanzgruppe Inntal und die Kastenauer Garde begeisterte mit einem Auftritt rund um den Dschungel. Danach gab es noch einen Tanzauftritt mit der Latin Power Percussion der Bateria Z. Zwischen den Auftritten sorgte DJ H. Musicbox für Musik. Und auch die kleinen Besucher kamen nicht zu kurz. Im Bahn-BKK-Kinderbereich – neben dem Gasthaus Stockhammer – erlebten sie von 14.30 bis 16.30 Uhr eine Tanz- und Showeinlage von der Dance Academy. Auch Spiele und Kinderschminken standen für sie auf dem Programm. Die Kindergarde Bernau ließ es sich nicht nehmen, auch noch einmal für die Kleinen aufzutreten. Bis kurz vor Mitternacht übernahm Rosenheims DJ NIK Horner an der City-Disco bei Valentino die Musikleitung. Bis zum Ende wurde ausgelassen gefeiert.
Die Polizei Rosenheim zieht eine positive Bilanz. „Es gab keine größeren Zwischenfälle“, teilte der Erste Polizeihauptkommissar Robert Maurer am Abend mit.