Rosenheim – Seit 30 Jahren engagiert sich das Aktionsbündnis Internationaler Frauentag Rosenheim dafür, die Gleichstellung der Frau voranzubringen. Einiges wurde schon erreicht, aber dennoch gibt es viel zu tun, wie schon das diesjährige Motto zeigt: „30 Jahre und kein bisschen fertig“. Was rund um den 8. März in Rosenheim geplant ist, wurde jetzt bei einer Pressekonferenz im Rosenheimer Rathaus vorgestellt.
Seit 1911 gibt es den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. In Rosenheim wurde das Aktionsbündnis „Internationaler Frauentag“ im Jahr 1994 anlässlich des „Frauen Streiktags“ ins Leben gerufen. Christine Mayer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Rosenheim, erinnerte sich in der Pressekonferenz daran, wie zu dieser Zeit ihr Leben ausgesehen hat. „Ich war da schon Mutter und habe deswegen in Teilzeit gearbeitet“, erzählt sie. Karrierechancen seien bei Teilzeitjobs eher geringer. „In den Jahren, in denen Mütter ihre Kinder erziehen, ziehen andere häufig im Berufsleben an ihnen vorbei“, weiß sie. Daran habe sich in den vergangenen drei Jahrzehnten auch nicht sehr viel geändert. Nach wie vor würden sich nur wenige Frauen in Führungspositionen finden. Viel zu wenig vertreten sind die Frauen nach Meinung von Christine Mayer nach wie vor auch in der Politik. „Der bayerische Landtag ist mit fast 75 Prozent männlich dominiert“, so die Rosenheimer Gleichstellungsbeauftragte. 1994 gab es bei 44 Rosenheimer Stadträten gerade einmal sechs weibliche Mitglieder. Aktuell sind es immerhin schon 17 an der Zahl. „Das ist schon mal besser. Aber schön wäre es halt, wenn es die Hälfte wäre“, meinte sie.
Es müssen aber nicht immer die großen Veränderungen sein, die zur Gleichstellung der Geschlechter beitragen. Speziell für Rosenheim hat Christine Mayer für die Zukunft auch noch einen ganz praktischen Wunsch: „Ein Stehpissoir für Frauen in der Stadt. Das ist einfach viel hygienischer.“ Karin Wunsam