Rosenheim – Seine Familie, viel Fleiß, aber auch ein vielfältiges ehrenamtliches und politisches Engagement prägten das Leben von Josef Gasteiger aus Aising. Nicht zu vergessen ist seine große Leidenschaft für die Musik. Im Alter von 88 Jahren ist er nun verstorben.
Geboren wurde Gasteiger am 29. März 1935. Früh musste er mithelfen auf dem elterlichen „Hirmer-Hof“, nicht nur, weil sein Bruder verwundet aus dem Krieg zurückgekehrt war. Freude bereitete ihm dabei vor allem die Arbeit mit den Tieren. Gerne nahm er die Zügel der Pferde in die Hand und erwarb später sogar das deutsche Reiterzeichen, worauf er zeitlebens immer stolz war.
Mit seinem Bruder gründete er schließlich ein Fuhr- und Kiesgeschäft, welches er immer weiter ausbaute. Über 30 Jahre lang führten ihn seine Lastwagen zur Kiesgrube in Söchtenau. Mit seiner eigenen Hände Kraft erbaute er später drei Häuser, die ihm, seiner eigenen und weiteren Familien ein schönes Zuhause boten.
Glaube hatte festen
Platz in seinem Leben
Einen festen Platz in seinem Leben hatte auch der Glaube. Jeden Samstag besuchte Josef Gasteiger die Abendmesse in der Filialkirche Sankt Stephanus in Aising. Auch der Marianischen Männerkongregation hielt er die Treue. Für die Aisinger Orgel spendete er stets großzügig.
Doch ebenso prägte ein Sinn für Geselligkeit sein Leben. Flügelhorn, Bass und Bariton spielte er erst in der Aisinger Blaskapelle, später in der Blaskapelle am Wasen mit Leidenschaft. Auf der Jagd schoss er, immer unterstützt von seinem vierbeinigen Begleiter, das Nieder- wie das Hochwild und tischte oftmals seiner Familie sogleich ein reichhaltiges Abendessen auf.
Ein weiterer Bestandteil seines Lebens war das unermüdliche ehrenamtliche Engagement, beispielsweise als Gemeinderat in den 1960er- und 70er-Jahren der damaligen Gemeinde Aising. Liebevoll und ausdauernd kümmerte sich Josef Gasteiger schließlich um seine Ehefrau Katharina, die leider allzu früh verstarb. Er hinterlässt drei Kinder sowie vier Enkelkinder.
Das Requiem in der Kirche Sankt Stephanus begleiteten die Wasner Musi sowie Organistin und Solistin Sieglinde Zehetbauer. Am Friedhof spielten die Jagdhornbläser. Mathias Klein-Heßling, Pfarrvikar der Stadtkirche, gestaltete die würdevolle Trauerfeier im voll besetzten Gotteshaus, ehe Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März, Peter Stoib von der Jägervereinigung und Hans Rutz von der Wasner Musi sich für das einzigartige Engagement des Verstorbenen bedankten und seinen Lebensweg noch einmal in Erinnerung riefen.
60 Jahre Mitglied im
Ortsverband Aising
„Mit Josef Gasteiger verliert die Stadt Rosenheim einen geschätzten und anerkannten Kommunalpolitiker, der sich mit beispielgebendem Engagement für unsere Heimat und ihre Bürgerinnen und Bürger eingesetzt hat“, fasste der Oberbürgermeister zusammen. Der Verstorbene war 60 Jahre lang Mitglied im CSU-Ortsverband Aising und 62 Jahre lang Mitglied der Jägervereinigung Rosenheim.
Martin Aerzbäck