Jugendliche verwüsten Parkhaus

von Redaktion

5000 Euro Schaden – Möglicherweise steckt eine Tiktok-Challenge dahinter

Rosenheim – Challenges liegen im Trend. Vor allem auf der Social-Media-Plattform Tiktok. Jemand wird nominiert, muss etwas Bestimmtes tun, filmt sich dabei und stellt die Aufnahme ins Netz. Einige sind für den guten Zweck, wieder andere sollen die Zuschauer zum Lachen bringen. Und dann gibt es die Challenges, die mitunter lebensgefährlich sind.

So soll beispielsweise in Würzburg die sogenannte „Devious-Licks-Challenge“ für einen Brand mit sieben Verletzten verantwortlich sein – diese Challenge sieht das Anzünden von Klopapier und Handtüchern auf Schultoiletten vor. Eine weitere Variante im Netz: Toiletten werden gezielt mit Toilettenpapier verstopft und zum Überlaufen gebracht.

Zwar hat es diese Art der Vorfälle in Rosenheim bislang noch nicht gegeben, dafür scheint in der Stadt eine andere Challenge die Runde zu machen. „Wir haben in der letzten Woche eine Häufung von Vandalismus festgestellt“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer auf OVB-Anfrage.

Die Täter – eine Gruppe bestehend aus zwei Mädchen und drei Buben im Alter von 13 beziehungsweise 14 Jahren – waren laut Polizei an sieben Straftaten beteiligt. So hätten sie unter anderem die Rauchmelder im Parkhaus zertrümmert und die Scheiben des Melders mutwillig eingeworfen. „Die Feuerwehr musste deshalb auch unnötigerweise dreimal ausrücken“, sagt Maurer.

Zudem habe die Gruppe Feuerlöscher aus der Verankerung gerissen und den Pulverinhalt auf den Parkdecks versprüht. „Dadurch entstand ein Staubfilm auf der Fahrbahn“, sagt der Polizeihauptkommissar. Er berichtet zudem von verschiedenen Graffitis, die an die Wände des Parkhauses geschmiert wurden. Insgesamt schätzt Maurer den entstandenen Schaden auf mindestens 5000 Euro. Neben der Sachbeschädigung seien die Jugendlichen zudem mit einem Feuerlöscher auf eine andere Gruppe zugegangen und hätten diese absichtlich besprüht. „Hier laufen die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung“, sagt Maurer.

Aufgrund der Videoüberwachung im Parkhaus und einer verstärkten Polizeikontrolle sei es schließlich gelungen, die Täter zu schnappen. „Bereits nach den ersten Vorfällen hatten wir sowohl uniformierte als auch zivile Einsatzkräfte vor Ort“, sagt Maurer. So sei es gelungen, die fünf Jugendlichen ausfindig zu machen. „Sie wurden im Beisein ihrer Erziehungsberechtigten zu den Taten befragt“, sagt Maurer.

Die Jugendlichen haben die Taten ihm zufolge gefilmt und in den sozialen Medien hochgeladen. „Die Ermittlungen laufen“, sagt Maurer. Die unter 14-Jährigen seien nicht strafmündig, die Älteren könnten strafrechtlich verfolgt werden. Anna Heise

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