Rosenheim – Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder händigte am Montagnachmittag in der Residenz in München das Ehrenzeichen an 62 Menschen aus, die sich seit Jahrzehnten in ihrer Freizeit unentgeltlich und unermüdlich für das Wohl von anderen Menschen engagieren – darunter auch drei Rosenheimer.
Anschi Peters, Adalbert Schömer und Adalbert Meishammer haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind seit Jahrzehnten ehrenamtlich tätig. Am Montag erhielten sie nun das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt im Kaisersaal der Münchner Residenz. Schon mit dem prunkvollen Ambiente wurde ein Zeichen gesetzt, wie wertvoll ehrenamtliche Tätigkeit für die Gesellschaft ist.
Kämpfen mit
vielen Problemen
Söder überreichte die Auszeichnung persönlich. Für ihn sei die Verleihung des Ehrenzeichens für Verdienste im Ehrenamt der schönste Termin überhaupt, denn er selbst habe sich vor seiner heutigen Tätigkeit ebenfalls sehr gerne ehrenamtlich engagiert: „Ehrenamt macht Freude“. In Bayern sei fast jeder Zweite ehrenamtlich engagiert. „Das entspricht 710 Millionen Arbeitsstunden und damit 8,8 Milliarden Euro“, so Söder.
Der bayerische Ministerpräsident weiß auch von den Problemen, mit denen Ehrenamtliche oftmals zu kämpfen haben, dazu zählt auch der Bürokratismus. Söder versprach, daran etwas zu ändern: „Ehrenamt braucht Vorfahrt vor Bürokratie.“ Dafür gab es vonseiten der Gäste viel Applaus.
Höhepunkt der Feierstunde war die Überreichung der Ehrenzeichen und Urkunden. Viele der Ehrenamtlichen wurden zu der Veranstaltung von Verwandten, Freunden oder kommunalen Politikern begleitet. Auch Rosenheims Landrat Otto Lederer und Rosenheims Dritte Bürgermeisterin Gabriele Leicht drückten so ihre Verbundenheit mit dem Ehrenamt und den Geehrten aus. Das Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt wird grundsätzlich nur für eine aktive ehrenamtliche Tätigkeit von mindestens 15 Jahren verliehen. Die Bandbreite des Engagements ist dabei groß und erstreckt sich oftmals nicht nur auf eine ehrenamtliche Tätigkeit.
Der Rosenheimer Adalbert (Adi) Schömer ist seit 58 Jahren Mitglied in der Feuerwehr, 46 Jahre Sportabzeichenprüfer für nicht behinderte und behinderte Menschen, Ehrenzögling des Realgymnasiums der Theresianischen Militärakademie des Österreichischen Bundesheeres und 42 Jahre Organisator von internationalen Militär-Fallschirmsprung-, Sport-, Schieß-, Tauch- und Gebirgskletterkursen und weiteren Völkerverständigungsveranstaltungen auf internationaler Basis mit über 8000 Soldaten, Polizisten und Zivilisten. Außerdem ist er seit 42 Jahren freiwillig in der Reservistenausbildung tätig und gründete vor 25 Jahren den Europäischen Militär-Fallschirmsprungverband unter Patronanz seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit Karl von Habsburg, für die er als Vizepräsident auch nach wie vor internationale Veranstaltungen organisiert. Insgesamt hat der Rosenheimer mittlerweile über 43000 Euro für wohltätige Zwecke gesammelt.
Seit 26 Jahren
für Schüler da
Auch in Adalbert Meishammers Leben spielt das Ehrenamt schon seit vielen Jahren eine sehr wichtige Rolle. Insbesondere sein Engagement für die Königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft wurde bei der Veranstaltung in der Residenz in München hervorgehoben. Seit 1975 ist er Mitglied, war rund 50 Jahre Mannschaftsführer der Luftgewehrmannschaft, acht Jahre Zweiter Sportleiter, fünf Jahre Sportleiter und 27 Jahre Rechnungsprüfer.
Anschi Peters ehrenamtliches Engagement gilt Schülern. Die ehemalige Schülermutter betreut in der Grundschule Erlenau seit 26 Jahren die Schülerbücherei unermüdlich und unentgeltlich und begeistert Kinder so für das Lesen.
Für die musikalische Umrahmung der feierlichen Veranstaltung sorgte das „Monaco Swing Trio“. Den Auftakt machte „What a Wonderful World“ von Louis Armstrong. Der offizielle Teil der Veranstaltung endete mit dem gemeinsamen Singen von Bayern- und Nationalhymne. Danach gab es bei einem Empfang noch die Möglichkeit für Geselligkeit und Austausch.