Rosenheim – Die Freude bei Annetta Kaupp ist groß. Seit Monaten hat sich die junge Mutter dafür eingesetzt, dass die Situation in der Kirchbachstraße in Fürstätt sicherer wird. Die Strecke sei gefährlich und unübersichtlich, kaum ein Autofahrer hält sich ihr zufolge an das vorgegebene Tempo 30 beziehungsweise an die Rechts-vor-Links-Regel. „Die Situation ist für uns alle beunruhigend“, sagte sie noch vor einigen Monaten.
Aus diesem Grund hatte Kaupp eine Online-Petition gestartet, in der sie die Stadt Rosenheim dazu aufforderte, einen Zebrastreifen an der Kirchbachstraße, Ecke Salurner Straße zu errichten. Der Einsatz der jungen Mutter – und der 376 Unterzeichner – scheint sich ausgezahlt haben.
So gab die Stadt Rosenheim vor einigen Tagen bekannt, dass die Verkehrssicherheit in der Kirchbachstraße verbessert werden soll. Geplant sei der Bau eines sogenannten Plateaus. „Der Einbau des Plateaus erfolgt, um die Geschwindigkeit des Kfz-Verkehrs zu dämpfen und die Querung der Fahrbahn für Fußgänger zu erleichtern, insbesondere weil es sich hier auch um einen Schulweg handelt“, sagt eine städtische Pressesprecherin auf OVB-Anfrage.
Plateaus seien wirkungsvoller als Einengungen oder Verschwenkungen der Fahrbahn. Deshalb sei die Entscheidung auf ein Plateau gefallen. „Da der Einbau von Plateaus aber auch deutlich aufwendiger ist, erfolgt dieser nur in Einzelfällen“, ergänzt die Pressesprecherin. Für die Umsetzung muss die Kirchbachstraße im Einmündungsbereich der Salurner Straße ab heute, 7 Uhr, bis voraussichtlich Samstag, 30. März, gegen 18 Uhr, für den Verkehr gesperrt werden.
Im Zuge der Arbeiten wird laut Stadt auch die Einengung im Einmündungsbereich Kirchbachstraße und Salurner Straße zurückgebaut. Eine Umleitung ins Lug ins Land ist über die Küpferlingstraße, Pürstlingstraße und Meraner Straße möglich. Die Oberschlesienstraße, Sterzinger Straße sowie die Salurner Straße sind über die Meraner Straße erreichbar.
Bereits im Oktober 2023 hatte die Situation in der Kirchbachstraße für Diskussionen gesorgt. Damals war dort ein 17-jähriges Mädchen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Ein 20-Jähriger aus Rosenheim hatte die Kontrolle über sein Auto verloren, war von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Im Auto saßen auch ein 20-Jähriger aus Kolbermoor und ein 17-Jähriger aus dem Gemeindebereich Riedering. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist nach wie vor Gegenstand der Ermittlungen.
„Die Ermittlungen laufen weiterhin“, bestätigt Oberstaatsanwalt Gunther Scharbert und weiter: „Insbesondere das Gutachten liegt jedoch noch nicht vor. Da bei derartigen Unfällen die gutachterlichen Feststellungen von zentraler Bedeutung sind, muss jedenfalls dessen Eingang noch abgewartet werden.“Anna Heise