Rosenheim – Seit Mitte November ist Axel Klug der neue Citymanager der Stadt Rosenheim, jetzt stellt er sein erstes neues Projekt vor. Am zweiten Juniwochenende soll die Veranstaltung „Rosenheimer Weinvergnügen“ stattfinden. Was genau geplant ist und warum auch Bierliebhaber auf ihre Kosten kommen, verrät er im Interview.
Woher kam die Idee, ein Weinfest in Rosenheim zu organisieren?
Ursprünglich wollten wir ein Rosenheimer Rosé-Vergnügen ins Leben rufen, das langfristig den Street-Food-Market ablöst. Auch mit dem Hintergrund, dass es in ganz Deutschland kein Weinfest gibt, das nur Rosé-Wein anbietet. Anders als in Bardolino. Dort gibt es mit dem „Palio del Chiaretto“ ein Roséweinfest. Da viele Rosenheimer den Gardasee natürlich sehr gut kennen, wird einigen von ihnen auch das dortige Weinfest bekannt sein.
Die Pläne haben sich mittlerweile etwas geändert.
Das stimmt. Wir standen in Kontakt mit einem Dienstleister aus Norddeutschland, der von unserer Idee begeistert war und bereits zahlreiche Winzerfeste organisiert hat. Leider hat er aus privaten Gründen relativ kurzfristig abgesagt. Aus diesem Grund mussten wir etwas am Konzept feilen.
Wie sieht das Konzept jetzt aus?
Es ist kleiner als ursprünglich gedacht. Zudem heißt die Veranstaltung nicht länger „Rosenheimer Rosé-Vergnügen“, sondern „Rosenheimer Weinvergnügen“. Die Veranstaltung erstreckt sich über die gesamte Länge der Heilig-Geist-Straße in der Fußgängerzone. Dort sollen neben neun Weinständen auch Sitzgarnituren aufgebaut werden. Zudem kümmern wir uns um eine entsprechende Dekoration. Bisher zugesagt haben drei Weingüter aus Rheinhessen, je ein Weingut aus dem Rheingau und aus Franken. Ein weiteres Weingut aus Baden ist noch in der Entscheidungsfindung. Erwähnenswert ist auch, dass wir die ansässige Gastronomie in die Veranstaltung einbinden.
Heißt?
Das Gasthaus „Stockhammer“ und das Restaurant „Nenas“ sowie das Eiscafé „San Marco“ werden teilnehmen und für die Verpflegung sorgen. Abgerundet wird das Angebot durch den Fischstand von Bierbichler, der bereits sehr früh zugesagt hat. Die Bäckerei Bergmeister unterstützt das Weinfest als Sponsor. Mit weiteren Weinstandln werden „Delicato“ und zusätzlich „Nenas“ teilnehmen. Die Winzervereinigung aus Lazise kommt mit einem Gemeinschaftsstand nach Rosenheim.
Ist das Fest eine einmalige Sache?
Meine Idee wäre es, das Fest in der Stadt fest zu etablieren.
Gibt es ein Rahmenprogramm?
Ich habe beim Weintrinken festgestellt, dass die Leute eigentlich kein Programm brauchen. Sie sitzen zusammen, reden über Wein, den Sommer, Urlaub oder über die Kinder. Das ist ein riesiges Treffen, wo es eigentlich keine zusätzliche Bespaßung braucht. Trotzdem habe ich zwei Ideen ins Auge gefasst.
Wollen Sie die schon verraten?
Am Samstag könnte eine Art Wettbewerb stattfinden. Gesucht wird diejenige mit dem schönsten rosa Dirndl, angelehnt an die ursprüngliche Idee, dass sich vieles auf dem Weinfest um Roséwein drehen soll. Allerdings brauche ich hier noch Ideen, wie sich so etwas organisieren ließe. Am Sonntag würde ich gerne eine Blasmusik zum Frühschoppen organisieren. Da müssen wir aber mal schauen, ob sich das aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Europawahl umsetzen lässt.
Stehen die Öffnungszeiten schon fest?
Das Rosenheimer Weinvergnügen – und somit auch die beteiligte Gastronomie – kann freitags und samstags in der Zeit von 13 bis 24 Uhr besucht werden. Am Sonntag fangen wir bereits um 11 Uhr an, sind aber auch schon um 20 Uhr fertig. Am Montag wird die Stadt dann wieder so funktionieren, als ob nie etwas gewesen wäre (lacht).
Was erhoffen Sie sich von der Veranstaltung?
Die Hoffnung ist es, ein spannendes und interessantes Event in die Stadt zu bringen, das Rosenheim auf der Sympathie-Skala weiter nach oben bringt und zur Attraktivität der Innenstadt beiträgt. Das Weinvergnügen soll die Leute in die Stadt locken und bestenfalls auch dazu führen, dass die Leute durch die Geschäfte bummeln, bevor sie einen der zahlreichen Weine probieren.
Bayern gilt eher als Bierland. Ist die Nachfrage nach Wein überhaupt gegeben?
Viele Menschen aus der Gegend kennen sich mit Wein durchaus gut aus. Wir haben gute Weinhändler in Rosenheim und Umgebung. Wir haben spannende Weinbars, die den Leuten den Wein näher bringen. Und dann darf man natürlich auch die Nähe zum Gardasee und Österreich nicht außer Acht lassen. Unser Ziel ist es, einen neuen Schwerpunkt zu setzen. Außerdem ist es schön zu sehen, dass ein Mix zwischen Rosenheimer und fremden Unternehmern entsteht. Dadurch wird es einige neue Inputs geben.
Warum findet das Weinfest eigentlich nicht in der Weinstraße statt?
Die Heilig-Geist-Straße eignet sich einfach besser. In der Weinstraße kriegen wir aufgrund der gültigen Sicherheitsbestimmungen keine neun Weinstände unter. Zudem ist das Fest darauf angelegt, dass es durchaus wachsen darf. Dieses Potenzial würde es in der Weinstraße nicht geben. Zudem gehört ein solches Fest meiner Meinung nach in die Mitte der Stadt. Dort gibt es genügend Parkhäuser, zudem ist man nur wenige Minuten von der Bushaltestelle und dem Taxistand entfernt.
Interview: Anna Heise