Rosenheim – Noch bis Dienstag, 7. Mai, kann man die sehenswerte Ausstellung „Bayern von oben“ im Foyer des Landratsamts besuchen. Das Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung zeigt hier anschaulich an Luftbildern und in Computer-Simulationen, wie der Freistaat aus der Vogelperspektive aussieht und wozu alle diese Informationen zur Umweltdokumentation genutzt werden können – von der Land- und Forstwirtschaft, von der Landesplanung und dem Verkehrswesen bis hin zum Einsatz bei Hochwasser und Waldbränden.
Das Verfahren, wie man die Bilder aus der Luft zum „Sprechen“ bringt, nennen die Geodäten „Aerofotogrammetrie“. Zur Entwicklung der notwendigen Messmethoden für die Luftbildmessung und den Bau der dazu notwendigen Instrumente und Geräte zum Ende des 19. Jahrhunderts haben vor allem deutsche und österreichische Ingenieure, Kartografen und Geodäten beigetragen. Die mathematischen Grundlagen für den großräumigen Einsatz der Fotogrammetrie aber ist untrennbar mit dem Namen Sebastian Finsterwalder verbunden. Geboren wurde er am 4. Oktober 1862 als Sohn des Rosenheimer Bäckermeisters und Mühlenbesitzers Johann Nepomuk Finsterwalder. Für seine bahnbrechenden Leistungen wurde er vielfach national und international ausgezeichnet. Er wirkte in zahllosen wissenschaftlichen Gremien mit und starb hochbetagt am 1951 in München.