Zum Bericht „Hinweis für Radfahrer“(Lokalteil):
Das angekündigte Verhängen von Bußgeldstrafen für das Abstellen von Rädern auf der Platzfläche vor dem Bahnhof ist nicht akzeptabel, solange zu wenig offizielle Möglichkeiten vorhanden sind. Die überwältigende Mehrheit der Radler nutzt das Parkhaus, auch wenn das Finden eines freien Platzes auf vier Etagen manchmal gehörigen Stress verursacht vor Abfahrt des Zuges. Das Parkhaus ist beinahe durchgehend bis unters Dach voll; die Abstellanlagen auf der Westseite des Busbahnhofs sind immer überfüllt. So waren etwa am Mittwoch, 11. Oktober 2023, um 10.30 Uhr sämtliche Plätze im Parkhaus und auf der Westseite belegt. Zusätzlich habe ich 223 Räder gezählt, die keinen regulären Stellplatz gefunden hatten und auf Nebenflächen im Parkhaus bzw. auf dem Platz abgestellt waren. Abgesehen von den Zugreisenden gibt es auch einen Bedarf an Kurzzeitparkern, die am Bahnhof nur einkaufen oder einen Kaffee trinken wollen und keinen überdachten Radständer brauchen. Für sie sollte in Eingangsnähe ein Angebot geschaffen werden. Platz ist dafür vorhanden. Seit Jahren weisen wir vom Radentscheid Rosenheim auf das ungenügende Angebot an Fahrradständern hin. Eine offizielle Studie der Stadt bestätigt diesen Sachverhalt, wie uns der städtische Verkehrsplaner mitteilt. Unsere Vorschläge zur Behebung des Mangels wurden bisher nicht aufgegriffen, abgesehen von einer Anlage für 50 Räder auf der Westseite, für welche jetzt die Planung beginnt.
Rosenheim hat sich mit Annahme des Radentscheids das Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil von 18 auf 26 Prozent zu erhöhen. Auch das Deutschland-Ticket trägt dazu bei, dass der Bedarf an Abstellanlagen am Bahnhof steigt. Erste Pflicht der Stadt wäre es, diesen Mangel zu beheben, anstatt Bußgelder zu erheben.
Armin Stiegler
Rosenheim