Aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung

von Redaktion

Ergotherapie-Schule Rosenheim steigt in bundesweites Netzwerk ein – Gabriele Bauer übernimmt Patenschaft

Rosenheim – Rund 4300 Schulen sind bundesweit Mitglied im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Mit dabei ist nun auch die Berufsfachschule für Ergotherapie Rosenheim. Die Patenschaft hat Rosenheims ehemalige Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer übernommen.

Nach außen hin erkennbar sind Mitglieder des Netzwerks durch das schwarz-weiße Logo mit dem Schriftzug „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. „Mit der Aufnahme bekommt man aber kein Zertifikat, Siegel oder Garantieschein, sondern viel mehr eine Selbstverpflichtung, sich zukünftig aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen“, erklärte Netzwerk-Vertreter Tobias Wolf bei einer Feierstunde in der Schule in der Gießereistraße.

Das Netzwerk gründete sich im Jahr 1995, der Träger ist der Verein Aktion Courage, der 1982 als Antwort auf die gewalttätigen rassistischen Ausschreitungen in Mölln, Solingen, Hoyerswerda und Rostock entstand. Schulen, die Teil des Netzwerks werden wollen, müssen vorab eine geheime Abstimmung durchführen. Nur wenn sich mindestens 70 Prozent der Schulmitglieder dabei für einen Beitritt aussprechen, wird die Schule auch tatsächlich aufgenommen. „Bei uns waren es mehr als 90 Prozent der Schüler“, freut sich Marion Schädler, Koordinatorin der Berufsfachschule für Ergotherapie und Schulleiterin der Pflegeschule.

Schulleiterin Katja Rottmann sieht darin ein klares Votum und den Auftrag, sich gegen jede Form der Diskriminierung einzusetzen: „Wir sind fest entschlossen, auch weiterhin daran mitzuwirken, ein Klima der Offenheit und der Wertschätzung zu schaffen.“ Diskriminierung hat viele Gesichter. Darauf machten die Schüler in ihren Redebeiträgen bei der Feierstunde aufmerksam. Gerade in pflegerischen Berufen sei dafür kein Platz. „Gerade im Gesundheitsbereich kommt es auf das gute und wertschätzende Miteinander an“, bekräftigt Schädler.

Bauer erzählte den Schülern über ihre eigenen Erlebnisse: „Ich wurde in der ehemaligen DDR geboren, wuchs im Rheinland auf und kam dann nach Rosenheim. Überall war ich ein bisschen fremd. Überall musste ich mich erklären. Immer musste ich mich definieren.“ Sie wünsche sich, dass dies irgendwann kein Thema mehr ist und jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit angenommen werde. wu

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