Rosenheim – „Dieser Tag markiert das größte Erlebnis in meiner 43-jährigen Taekwondo-Geschichte,“ sagte Stefan Roitner, nachdem er den siebten Dan – den siebten Schwarzgurt – im traditionellen Taekwondo verliehen bekommen hat. In einer der größten Veranstaltungen der Szene mit über 1100 Teilnehmern legte der 56-jährige Gründer und Inhaber der Rosenheimer Kampfsportschule „KwonRo“ die Prüfung erfolgreich ab. Nur wenige Persönlichkeiten aus dem Kampfsport sind überhaupt berechtigt, die Prüfung zum siebten Dan-Grad abzunehmen.
Prüfungsbestandteil war unter anderem die Präsentation der Kampfsportschule von Stefan Roitner – ein wahrhaft beeindruckendes Spektakel. Nach wochenlangen Proben zeigten zuerst die verschiedenen Altersgruppen der Kinder eine nahezu perfekte und synchrone Darbietung aus Technik, Disziplin und Kraft. Die Pandakids, Tigerkids und Warriortigers verblüfften mit Energie und Mut. Mit ihren Füßen durchschlugen sie Holzbretter und zeigten gemeinsam komplexe Bewegungsabläufe und lange eingeübten Techniken.
Die erwachsenen Schüler von Stefan Roitner, darunter teils mehrfache Schwarzgurte, beeindruckten das Publikum mit ihrer Vielseitigkeit. Sie durchbrachen krachend Holzbretter und Ziegelsteine mit kraftvollen Schlägen und Tritten. In den Sparringsprogrammen zeigten die Schüler blitzschnelle Angriffe, geschickte Ausweichmanöver und präzise Treffer.
In simulierten Kampfsituationen traten die Schwarzgurte schließlich gegeneinander an. Sie zeigten ihre Fähigkeiten im Nahkampf, ihre Strategien und ihre Reaktionsgeschwindigkeit. Von traditionellen Formen bis zu modernen Techniken – die Schwarzgurte präsentierten ein breites Spektrum an Kampfkunstbewegungen.
Der Black-Belt-Club der „Kwon Ro“-Sportschule zeigte Hyong-Formationen, bei denen die Schüler synchron und mit Eleganz traditionelle Bewegungsabläufe ausführten. Schnelle Beinarbeit, präzise Kicks und explosive Schläge – das Publikum war begeistert von der Dynamik dieser Vorführung.
Insgesamt war die Präsentation der erwachsenen Schüler neben der Vorführung der Kinder ein Höhepunkt der Veranstaltung.
Roitner selbst absolvierte anschließend mit technischer Perfektion seine praktische Prüfung zum siebten Dan. Besonders bemerkenswert waren seine Bruchtests auf vier Flusskieselsteinen, bei denen er vier verschiedene Schlagtechniken demonstrierte. Als er sich beim dritten Bruchtest an der Hand verletzte, führte er den vierten Bruchtest mit dem Fuß durch – eine Herausforderung, die er zuvor noch nie gemeistert hatte. Minutenlang brandete Applaus auf.
„So eine Darbietung, in dieser Form, haben wir noch nicht gesehen. Wir sind sprachlos über diese Leistung, angefangen bei den Kindergartenkindern bis hin zu den Senioren. Ihr seid eine Inspiration für die Kampfkunst“, so Thomas Geiger im Namen der Prüfer. Zudem gratulierte er ihm zum siebten Dan. Susanne Grun