„Dankbar für die vielen Erfahrungen“

von Redaktion

Interview Pfarrvikar Mathias Klein-Heßling über seinen Abschied aus der Region

Rosenheim – Er prägte die Entwicklungen der Stadtteilkirchen entscheidend, lebte seine Berufung als Seelsorger mit Überzeugung und stand fast sieben Jahre an den Altären der Rosenheimer Kirchen – als Kaplan, später als Vikar: Mathias Klein-Heßling. Jetzt steht der Geistliche vor einem Wechsel. In den OVB-Heimatzeitungen blickt der 36-Jährige auf eine intensive Zeit zurück und verrät, wie er Kraft für die vielfältigen Herausforderungen als Seelsorger geschöpft hat. Außerdem gibt der Priester bekannt, wo er künftig für die Gläubigen aktiv sein wird.

Herr Pfarrer, Sie haben 2017 Ihre Stelle in Rosenheim angetreten – zuerst als Kaplan, später als Vikar. Wie werden Sie auf diese sieben Jahre Dienstzeit zurückblicken?

Angetreten habe ich meine Stelle in Rosenheim als Kaplan im September 2017. Bedingt durch viele personelle Wechsel, besonders den von Pfarrer Daniel Reichel, sind mir mit der Zeit immer mehr Aufgaben anvertraut worden. Wenn ich heute auf die Zeit zurückblicke, bin ich dankbar für die vielen Erfahrungen in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge und der Verwaltung, die ich sammeln durfte und die mich auf die Aufgaben vorbereitet haben, die mich in Zukunft als Leiter einer Pfarrei erwarten.

Was hat Ihnen während der Zeit in Rosenheim besonders viel Freude bereitet?

Was mir besonders viel Freude bereitet hat, ist es, die Kraft, die mir mein Glaube gibt, mit den Menschen teilen zu dürfen – in der Feier von Gottesdiensten, in Gesprächen und Begegnungen oder an all den Orten, die ich als Seelsorger besuchen durfte.

Gab es denn auch schwere Zeiten?

Schwierig war besonders die Zeit, als bedingt durch die Vorsichtsmaßnahmen in der Corona-Pandemie neue Möglichkeiten gesucht werden mussten, unsere Gläubigen erreichen und gut begleiten zu können. Durch den Zusammenhalt im pastoralen Team und mit vielen kreativen Ideen haben wir aber auch diese Zeit gut gestalten können.

Wie und wo konnten Sie neue Kraft schöpfen?

Kraftorte waren die Ausflugsziele und Almen in der Region, die ich mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreicht habe. Kraft schöpfen konnte ich aber auch mit guten Freunde, die ich in der Pfarrei und Umgebung gefunden habe.

Wie viele Gottesdienste haben sie gehalten, kann man das schätzen?

Das lässt sich ziemlich schwer schätzen, da gerade in Zeiten der Pandemie weniger Gottesdienste gefeiert wurden.

Im Schnitt feiere ich zurzeit sechs bis sieben Gemeindegottesdienste pro Woche. Zieht man davon die Urlaubszeit ab, komme ich nach sieben Jahren auf etwa 2000 Gottesdienste.

Was waren davon besonders schöne Messen?

Neben den Feiern der Erstkommunion und Firmung oder den Gottesdiensten zu unseren Patrozinien mit den damit verbundenen Pfarrfesten bleiben mir besonders die großen Gottesdienste zum Inngau-Trachtenfest in Pang 2019 sowie der Festgottesdienst zum Feuerwehr-Jubiläum in Pang 2023 in Erinnerung.

Wie werden die nächsten Wochen aussehen?

Erst einmal bin ich noch ganz normal als Priester hier in den Stadtteilkirchen Rosenheim-Am Wasen und Rosenheim-Inn tätig. Das bedeutet neben dem Alltagsgeschäft auch die Vorbereitung der Firmung in Heilig Blut und Oberwöhr für mich. Nebenbei gibt es aber schon erste Gespräche mit den Verantwortlichen der Pfarrei meiner neuen Stelle, vor allem, was bevorstehende Gottesdienste und den Umzug betrifft.

Das heißt, Sie wissen schon, wo Sie künftig eingesetzt werden?

Ab 1. Juli werde ich als Administrator die Leitung des Pfarrverbandes Aufkirchen am Starnberger See übernehmen.

Wo und wann gibt es Möglichkeiten für die Gläubigen, sich persönlich zu verabschieden?

Am 30. Juni werde ich mit dem Festgottesdienst zum Patrozinium der Pfarr- und Wallfahrtskirche Heilig Blut einen letzten Gottesdienst auf dem Vorplatz des Pfarrzentrums von Heilig Blut feiern. Dort wird es einen Stehempfang mit der Möglichkeit zu Gesprächen und zur Verabschiedung geben.

Werden Sie auch weiterhin in Kontakt mit der Stadtkirche bleiben?

Familiär bedingt wird der Kontakt zur Stadtkirche die nächsten Jahre sicherlich nicht abreißen. Auch habe ich schon vereinbart, dass es auch in Zukunft das ein oder andere Treffen mit Gläubigen der Gemeinde noch geben wird. Hochzeiten sind für das nächste Jahr auch noch geplant. Was sich darüber hinaus ergeben wird, wird sich mit der Zeit zeigen.Interview: Martin Aerzbäck

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