Leserforum

Einstieg in nachhaltige Kreislaufwirtschaft

von Redaktion

Zum Bericht „Bürger stimmen über Bio-Tonne ab“ (Lokalteil):

Nachdem ich mal wieder einen Saustall bei einer Wertstoffinsel begutachten durfte, weil irgendwelche Typen ihre Schachteln nicht in die Papiercontainer befördern konnten, möchte ich mich für ein Tonnensystem vor der Haustüre aussprechen, weil dann die Verantwortlichkeit klar geregelt ist. Kommt es zur Unordnung, kann die Ursache viel leichter eingegrenzt werden. Gerade beim Biomüll ist das wichtig.

Der eigentliche Vorteil der Biomüll-Sammlung wird in dem Artikel nicht erläutert, nämlich die Sammlung von organischem Abfall, der Energie enthält und der in einer Vergärungsanlage Strom und Wärme erzeugen könnte. Diese energetische Nutzung wird an immer mehr Orten zum Beispiel in Rheinland-Pfalz mit Erfolg praktiziert. Eine Biomassevergärungsanlage in Kirchberg erzeugt 4,2 Gigawattstunden Strom im Jahr. Die Anlage hat bereits einige Preise bekommen.

Heute verbrennen wir den Müll und erzeugen CO2. Wie wollen wir denn jemals klimaneutral werden, wenn wir alles immer nur verbrennen und nicht bereit sind, neue Wege zu gehen? Organischer Müll enthält Energie und schließt die lokalen Wertschöpfungskreisläufe. Das Tolle an den Anlagen ist, dass sie immer dann Strom liefern können, wenn gerade keine Sonne scheint und Wind weht. Sie ergänzen erneuerbare Energien zu einem Gesamtkonzept. Bei einer Sammlung an den Wertstoffhöfen werden wir nie die Mengen zusammenbekommen, die wir für solche Anlagen bräuchten.

Die Fragestellung der Stadt lenkt die Bürgerinnen und Bürger leider in die falsche Richtung, denn nur ein Nein bedeutet, den Weg in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu gehen!

Christian Gelleri

Rosenheim

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