Zum Bericht „Mit dem Schrecken davongekommen“ (Lokalteil):
Als Risikogewässer wurde dieses Mal besonders die Kalten ausgemacht und betrachtet. Das umliegende Areal dieses Gewässers ist trotz Beeinflussung der neu errichteten Westtangente wassertechnisch noch nicht neu berechnet, was aber heuer noch erfolgen soll. Bereits am
5. März berichtete das OVB, dass Maßnahmen erforderlich sind, die Teichkrone erhöht werden müsse, um dem Stand der Technik gerecht zu werden. In dem oben genannten Artikel zeigte sich der Rosenheimer Oberbürgermeister aber erleichtert, dass wir dieses Mal im Stadtgebiet, anders als umliegende Gemeinden, mit dem Schrecken davongekommen seien und sich der Ausbau des Hochwasserschutzes seit 2013 rentiert hätte. Parallel ist es derselbe OB, der im direkt an die Kalten angrenzenden Brucklach ein Gewerbegebiet (BP 177) und im Grundwasserrisikogebiet Oberwöhr eine Wohnanlage (BP 194) errichten lässt und dabei aktiv seine Räte um sich schart. Die Wohnanlage umfasst alleine vier Tiefgaragen mit einer Fläche von über 10000 Quadratmetern, die ins bestehende Grundwasser gebaut werden. Die Genehmigung hierzu hat die Stadt bereits erteilt. Mein Fazit dazu ist, dass die Doppelmoral der Politiker auch vor der kommunalen Ebene nicht halt macht. Anstatt die „Rache der Natur“ ernst zu nehmen und umzudenken, werden alle Warnungen ignoriert und trotz immer häufiger eintretender Katastrophen an nicht naturkonformen Vorhaben festgehalten. Es muss doch Platz sein, um Vernunft walten zu lassen, Stärke zu zeigen, Kritiker ernst zu nehmen und Vorhaben aus aktuellem Anlass neu zu überdenken, um auch der Natur gerecht zu werden.
Horst Schwarzer
Rosenheim