Beistand für Familien in schweren Zeiten

von Redaktion

Beim Tag der offenen Tür stellt das ambulante Kinderhospiz Rosenheim seine Arbeit vor – Fünfjähriges Bestehen gefeiert

Rosenheim – Das ambulante Kinderhospiz in Rosenheim unterstützt Familien mit einem schwerstkranken Kind oder Elternteil in ganz Südosterbayern – und das ab der Diagnose der Krankheit. Das fünfjährige Bestehen der Einrichtung wurde nun mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. 

Die Büroräume des ambulanten Kinderhospizes Rosenheim sind in der Landwehrstraße. Aber die eigentliche Arbeit der gut zehn hauptamtlichen und 30 ehrenamtlichen Kräfte findet bei den Familien selbst statt. Dort leistet das interdisziplinäre Team Beistand in schweren Zeiten. Die Bandbreite ist dabei groß. Manchmal beginnt die Betreuung sogar schon während einer Schwangerschaft, wenn klar ist, dass das ungeborene Kind schwer krank oder sogar tot auf die Welt kommen wird. Oder wenn Kinder oder Elternteile lebensbedrohlich erkranken.

Immer dann steht das ambulante Kinderhospiz zur Seite – in vielen Fällen über Jahre hinweg und sogar über den Tod hinaus. „Nach der Diagnose gehen wir in die Familien hinein und schauen zuerst, was sie brauchen“, erklärt Christiane Greinsberger, Fachkraft für Kinderhospizarbeit. Das kann beispielsweise Beratung bei Krankenkassenangelegenheiten sein oder Unterstützung beim Übergang der Patienten von der Klinik nach Hause. Manchmal hilft das ambulante Kinderhospiz aber auch dabei, Herzenswünsche zu erfüllen. Vor allem geht es bei der Arbeit des Teams auch immer darum, ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Betroffenen zu haben und ihnen in ihrem Schmerz zur Seite zu stehen. „Wir hören zu und sind für sie da“, sagt Christiane Greinsberger. Unterstützung bekommt das ambulante Kinderhospiz dabei von Ärzten, Psychologen, Krankenschwestern und Sozialarbeitern.

Eine sehr wichtige Stütze sind die ehrenamtlichen Familienbegleiter. Sie besuchen die betroffenen Familien regelmäßig und bringen ein Stück Normalität in den oft schwierigen Alltag, in dem sie kranken Kindern, Geschwisterkindern oder Kindern von kranken Eltern Zeit schenken – als Vertrauensperson und als Spiel- und Gesprächspartner. Das ambulante Kinderhospiz Rosenheim finanziert sich zum Großteil aus Spendengeldern. Für betroffene Familien ist das Angebot kostenlos.

Den „Tag der offenen Tür“ nutzte das Team des Kinderhospizes, um Interessierten Einblick in seine wichtigen Tätigkeiten zu geben und für das Ehrenamt als Familienbegleiter zu werben. Für diese Aufgabe schult das Rosenheimer Kinderhospiz Interessierte vor ihrem ersten Einsatz intensiv. Karin Wunsam

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