Rosenheim – Als einzige Schule Bayerns, die in beiden Altersklassen qualifiziert war, zeigte die Schulmannschaft des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums eindrucksvolle Leistungen beim Sporklettern und gewannen jeweils den Titel des bayerischen Vize-Meisters.
Nachdem die Mannschaften bereits das oberbayerische Bezirksfinale im April in der Kletterhalle Rosenheim gewonnen hatten, waren die Hoffnungen auf eine gute Platzierung im Landesfinale in München trotz der starken Konkurrenz aus den anderen Regierungsbezirken groß. Jeder der Kletterer aus den neun besten Schulen Bayerns durfte in allen drei Kletterdisziplinen – Boulder, Lead und Speed – antreten. Am Seil gesichert durften die Kletterer in der Leadstation in zwei anspruchsvollen und kraftraubenden Routen bis zum oberen neunten Schwierigkeitsgrad ihr Können zeigen. An der Speedstation hieß es, eine einfachere Route so schnell wie möglich zu bewältigen. An der rund 15 Meter hohen Wand wurden Bestzeiten von knapp über acht Sekunden erzielt.
In der Station „Boulderparcours“ waren fünf technisch anspruchsvolle Bewegungsprobleme über Matten in Absprunghöhe zu lösen.
Aus allen Stationen ergab sich dann die Gesamtplatzierung einer Schule aus den jeweils vier besten Wertungen in den Einzeldisziplinen. Das noch junge Team mit Noah Dierfeld, Sebastian Gräfe (beide 6. Klasse), Fritz Daxlberger, Ben Fleckenstein (7. Klasse), Judith Eisermann und Valentin Kühn (8. Klasse) startete unter der Betreuung des Stützpunktleiters Manfred Mauler im Lead nervös und konnte so am Seil mit „nur vier“ Topbegehungen noch nicht seine Leistung abrufen.
In der Speedroute überzeugten die Kletterer dafür mit einer ausgeglichenen Mannschaftsleistung. Im Bouldern, wo neben Bewegungsgefühl, Körperspannung, Kraft und Koordination auch Selbstvertrauen gefordert war, konnten sie mit der körperlich zum Teil deutlich größeren Konkurrenz mehr als mithalten.
Die „alte“ Kletterergarde mit Zina Vatajova, Thomas Kaufmann (9. Klasse), Valentin Schuller, Noah Hofmann (10. Klasse), Benjamin Hein, Emelie Schreiber und Manou Gareis (11. Klasse) startete zuerst im Boulderparcours. Und das mit Bravour: In jedem der fünf Bewegungsprobleme konnten die Teilnehmer als Mannschaft je vier erfolgreiche Begehungen verbuchen.
Dank der gezeigten Leistungen nach einem langen Tag an der Kletterwand war bei der Siegerehrung die Spannung groß, ob es für einen Platz auf dem Podest reichen würde.
Und die SFG-Kletterer mussten lange warten, bis bei den gemäß den Platzierungen von hinten nach vorne aufgerufenen Mannschaften nur noch jeweils zwei Mannschaften nicht genannt waren. Auch wenn letztendlich in beiden Altersklassen das SFG nicht als Sieger-Schule aufgerufen wurde, war die Freude über die beiden Vize-Meistertitel riesig. Voller Stolz nahmen die Kletterer ihre Medaillen, Urkunden und Sieger-Shirts entgegen und gratulierten den Siegern aus Eckental (Altersklasse III) und Kempten (Altersklasse II).
Einzig die Regeländerung, dass sich trotz der vergleichsweise deutlich höheren Leistungsdichte in diesem Schuljahr nur noch ein Vertreter Bayerns für die deutsche Schulmeisterschaft qualifiziert und nicht mehr die ersten drei Mannschaften teilnehmen dürfen, trübte die Begeisterung ein wenig.
Seit dem Schuljahr 2004/2005 nimmt das SFG Rosenheim nun äußerst erfolgreich durchgehend am Landesfinale teil. Diese beeindruckende Serie beruht auf der Kooperation und Talentförderung der Stützpunktschule Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium mit dem Rock&Bloc-Team der Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins.
Über die rein sportlich erzielte Leistung der Schüler hinaus beeindruckt aber vor allem das teamorientierte und faire Miteinander der Kletterer in diesem Sport. Klettern hat sich mittlerweile als wichtiger Bestandteil des schulischen Sportangebots am SFG etabliert und ist zum Aushängeschild der Schule weit über die Landkreisgrenzen hinaus geworden.