„Lasst uns das Leben feiern“ – Zwei Stars an einem Abend

von Redaktion

Bonnie Tyler und Nena rocken Rosenheim beim Sommerfestival am Mittwochabend

Rosenheim – Es schien fast so, als ob Nena nicht wollte, dass der Abend auf dem Rosenheimer Sommerfestival zu Ende geht. Während sich einige Besucher bereits auf den Weg zum Ausgang machten, gab die deutsche Popsängerin eine Zugabe nach der anderen.

Passend dazu beendete sie ihren fast 90-minütigen Auftritt mit dem Lied „Alles neu“, in dem sie darüber sang, dass alles „Irgendwann vorbei ist“. „Lasst uns das Leben feiern“, sagte sie, kurz bevor sie von der Bühne ging und damit einen Abend beendete, der vielen wohl noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Denn es war nicht nur Nena, die dem Publikum auf dem Mangfallgelände einheizte. Um kurz nach 18.30 Uhr erschien die britische Sängerin Bonnie Tyler auf der Bühne – und zeigte, dass man auch im Alter von 73 Jahren noch ordentlich für Stimmung sorgen kann. Mit ihrer rauchigen Stimme zog die 80er-Jahre-Rockgröße das Publikum in ihren Bann, sang Klassiker wie „Have you ever seen the rain“ oder „Lost in France“.

Sie erzählte von ihrem ersten Besuch in Deutschland im Jahr 1976, bevor sie das Lied „It‘s a heartache“ anstimmte. Das Publikum sang mit, einige holten das Handy heraus, um die Momente auf Kamera festzuhalten. Nach einem Cover des Liedes „Straigt from the heart“ von Bryan Adams, folgte der Song, auf den wahrscheinlich ein Großteil der Zuschauer gewartet hatte. „1983 habe ich meinen Helden Jim Steinman in New York getroffen“, sagte Tyler. Er sei es gewesen, der den Hit „Total Eclipse of the heart“ geschrieben hat. Noch bevor die Rocksängerin die ersten Töne anstimmte, jubelten die Zuschauer. Immer wieder nutzte Tyler den Laufsteg, der in die Menge führte. Sie lächelte ins Publikum, winkte in die Kameras. Kurz vor dem Ende ihres Auftritts erinnerte sie an Tina Turner, sang in Gedanken an sie das Lied „Simply the best“, bevor sie nach knapp anderthalb Stunden die Bühne verließ. Nach einer 30-minütigen Pause kam Nena auf die Bühne. Sie begann den Abend mit dem Lied „Liebe ist“, fragte die Rosenheimer, ob sie „mit ihr gehen wollen“. Zahlreiche Zuschauer hatten Luftballons dabei, zeigten stolz ihre T-Shirts, auf denen das Gesicht von Nena prangte. Nena revanchierte sich für so viel Unterstützung, kletterte sogar von der Bühne, um ihren Fans ganz nah zu sein. Sie machte Witze, posierte für Fotos und schüttelte Hände.

Es folgten Lieder wie „Genau jetzt“ und „Rette mich“. Auf Rocknummern mit Gitarren-Solos folgten ruhige Songs wie „Wunder geschehen“ und „Zusammen“. Das Publikum zeigte sich textsicher, sang lautstark mit. Vor allem dann, als Nena den Klassiker „99 Luftballons“ anstimmte. Einige Zuschauer ließen ihre mitgebrachten Ballons fliegen, Nena selbst hatte einen überdimensionalen Luftballon dabei, den sie – kurz nachdem sie ihn signiert hatte – ins Publikum warf.

Als Nena schließlich das Lied „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ anstimmte, schien der Abend perfekt. „Ich kann noch nicht aufhören“, sagte sie und sang den Refrain immer und immer wieder. Irgendwann war dann aber doch Schluss. „Ich wünsche mir, dass wir uns bald wiedersehen. Ich denke an euch“, sagte sie – und strahlte.Anna Heise

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