Helikopter-Einsatz mitten in der Stadt

von Redaktion

Wieder ein schlimmer Motorradunfall in der Region – und zwar mitten in Rosenheim: Am Samstag stürzte ein 63-jähriger Mann in der Ebersberger Straße gegen ein Auto und verletzte sich schwer (wir berichteten). Obwohl das Klinikum nicht weit weg ist, wurde ein Rettungshubschrauber alarmiert. Das OVB erklärt, warum das so ist.

Rosenheim – Viel erinnert nicht mehr an den schweren Unfall in der Ebersberger Straße. Die farbigen Markierungen der Polizei auf der Fahrbahn sind vom Regen weggespült und auch die Flecken der ausgelaufenen Betriebsstoffe sind kaum noch zu sehen. An der Stelle – auf Höhe der Einmündung in die Töpferstraße kurz nach der Jet-Tankstelle in Westerndorf St. Peter – krachte am Samstagnachmittag ein 63-jähriger Rosenheimer mit seinem Motorrad in das entgegenkommende Auto eines 55-Jährigen. Der Rosenheimer verletzte sich dabei schwer.

Stelle ist kein
Unfallschwerpunkt

Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei wollte der 63-Jährige, der stadteinwärts unterwegs war, links an dem Auto einer 24-Jährigen vorbeifahren, die nach links in die Töpferstraße abbiegen wollte und deshalb verkehrsbedingt kurz warten musste. „Zunächst dürfte es dann zu einer Berührung mit dem abbiegenden Pkw gekommen sein“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer auf OVB-Anfrage. Daraufhin sei der Rosenheimer frontal mit dem Auto des 55-Jährigen zusammengestoßen.

Schwere
Rückenverletzungen

Vermutlich auch, weil der Motorradfahrer das entgegenkommende Fahrzeug beim Überholen übersehen hatte. „Der genaue Hergang dazu muss aber – auch durch Zeugenbefragungen – im Detail noch ermittelt werden“, sagt Maurer. Die Stelle in der Ebersberger Straße sei jedenfalls kein Unfallschwerpunkt, berichtet der Polizist. Klar ist dagegen, dass die Verletzungen des Mannes so gravierend waren, dass auch ein Rettungshubschrauber zur Unfallstelle gerufen wurde, obwohl das Rosenheimer Krankenhaus nur wenige Minuten entfernt ist. Wann die Luftrettung alarmiert wird, hänge immer von mehreren Faktoren ab, sagt Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim, die für die Integrierte Leitstelle (ILS) zuständig ist.

Ein Kriterium sei die Kapazität in den Kliniken. „Wenn es mehrere Schwerverletzte gibt, werden die umliegenden Krankenhäuser von der Leitstelle abgefragt, wer Patienten aufnehmen kann“, erklärt Baab. Denn ein Krankenhaus könne in den allermeisten Fällen nicht mehrere schwerer verletzte Personen gleichzeitig aufnehmen. Und dann müssten die Verletzten oftmals auch in weiter entfernte Krankenhäuser gebracht werden – aus Zeitgründen mit einem Hubschrauber.

Absprache mit Ärzten
an der Unfallstelle

Ein anderer Faktor sei das „Schadensbild am Unfallort“. In Absprache mit den behandelnden Ärzten vor Ort werde im Einzelfall entschieden, ob der Patient aufgrund der Art der Verletzungen in ein Spezialkrankenhaus gebracht werden muss – so wie im Fall des Rosenheimers. Dieser erlitt der Polizei zufolge schwere Verletzungen im Rückenbereich, mehrere Frakturen, Schürfwunden sowie Prellungen. Eine Lebensgefahr bestand nicht.

Mit dem Helikopter
in Spezialkliniken

Dennoch sei eine neurochirurgische Behandlung in einer Unfallklinik notwendig gewesen. Und in solchen Fällen muss der Patient oftmals mit dem Hubschrauber in die Kliniken in Murnau oder München gebracht werden, sagt Baab. Wie in dem aktuellen Fall. Wie es dem Motorradfahrer inzwischen geht, konnte Robert Maurer gestern auf OVB-Anfrage nicht beantworten, da es keine neuen Informationen zum Gesundheitszustand gebe.

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