Rosenheim – Wie Schüler in Bayern im Geiste der Demokratie zu erziehen sind, regeln Gesetze und Verordnungen. Oberste Richtschnur ist das Grundgesetz, besonders der Artikel 1 „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. So war es im 75. Jahr des Bestehens der deutschen Verfassung nur folgerichtig, dass die Abschlussfeier der Johann-Rieder-Realschule unter diesem zentralen Motto stand.
Schulleiterin Sibylle Daxlberger ging in ihrer Abschlussrede ganz besonders auf die Werte ein, deren Vermittlung in der Schule gleichwertig zum Erwerb des Fachwissens gefordert wird. Gerade in der heutigen Zeit mit ihrer zunehmenden Polarisierung und dem Erstarken besonders rechtsextremistischer Kräfte sei es wichtig, sich auf Menschenrechte, Demokratie und Gleichbehandlung aller zu berufen und dafür einzustehen, appellierte Daxlberger an die gut 100 Absolventen des aktuellen Jahrgangs.
Ins selbe Horn stieß zuvor bei ihrem Grußwort auch Dritte Bürgermeisterin Gabriele Leicht, die sich felsenfest davon überzeugt zeigte, dass die Realschule ihr zentrales Bildungsziel erreicht habe, alle Schüler zu mündigen Bürgern zu erziehen.
Namens der Schulgemeinschaft würdigte Schülersprecher Atila Becirovic das gute Miteinander, das in den vergangenen Jahren zwischen Schülern und Lehrkräften bestanden habe, und nannte die Aktivitäten der Schülermitverantwortung (SMV) im Schuljahresverlauf als lobende Beispiele. Für die gesamte Elternschaft gratulierte Elternvertreterin Barbara Schwendenmann und appellierte dabei auch an alle Erziehungsberechtigten: „Seid stolz auf eure Kinder!“. Besonders stolz können sicherlich die Eltern der Jahrgangsbesten sein, die im Anschluss von Schulleiterin Sibylle Daxlberger mit einem Buchgutschein geehrt wurden. Drei Schüler hatten einen Gesamtnotenschnitt von besser als 1,5 erreicht: Bea Remberger (10d), Jakob Freimuth (10a), Amélie Krone (10c) und Veronika Stöckl (10b).
Kurz danach jedoch war das gesamte Ballhaus von freudestrahlenden Gesichtern erfüllt, als alle Absolventen ihr Abschlusszeugnis aus den Händen der Schulleiterin und ihrer Stellvertreterin Karin Plöckinger entgegennehmen durften. Verabschiedet wurden die vier Klassen mit humorvollen und herzlichen Worten der vier Klassenleitungen Stefanie Herrmannsdörfer (10a), Stefan Schmaus (10b), Leonhard Sedlbauer (10c) und Andreas Bareuther (10d). Eine reine Eigenproduktion war auch die musikalische Gestaltung des Nachmittags, die von der Schulband unter der Leitung von Alexander Gfrörer übernommen wurde. So fühlten sich die Anwesenden abwechselnd wie ein „Astronaut“ oder waren einfach „Happy“, ließen sich durch „Pirates of the Caribbean“ (Klaviersolo: Samuel Menne, 6c) einstimmen oder vom Lehrerchor mit dem schottischen Volkslied „Auld Lang Syne“ verabschieden. Durch das Programm des Nachmittags führten dabei routiniert die beiden Vertreter der SMV, Luca Volz und Felix Heigl (beide 9a).
Den endgültigen Schlusspunkt unter das Kapitel Johann-Rieder-Realschule setzten die Absolventen dann beim Abschlussball, der traditionell gemeinsam mit der Schulfamilie der städtischen Mädchenrealschule begangen wurde.