Eine ganze Generation durchs Leben begleitet

von Redaktion

Alois Unterlinner geht nach fast 30 Jahren als Mesner in Pang in den Ruhestand

Pang – Unzertrennlich mit der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Pang verbunden ist der Name Alois Unterlinner. Rund 29 Jahre lang war der Landwirt der Mesner des Gotteshauses zwischen Panger Straße und Grünthalweg. Jetzt ist er in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Domkapitular Dekan Monsignore Thomas Schlichting verabschiedete Alois Unterlinner beim gut besuchten Pfarrgottesdienst am vergangenen Sonntag und würdigte dessen mehrere Jahrzehnte langen Einsatz.

Viele Geistliche
in Pang erlebt

An Alois Unterlinners Seite im Dienst war stets seine Frau Christa, die sich unter anderem liebevoll um den Blumenschmuck in der Kirche kümmerte. „Alleine wäre es nicht gegangen“, sagt Unterlinner.

Dankbar und erfüllt blickt er auf seine fast drei Jahrzehnte lange Tätigkeit zurück, in der er viele Menschen aus Pang von der Taufe über die Erstkommunion und Firmung bis hin zur Hochzeit oder sogar Taufe ihrer eigenen Kinder begleitete. „Es war eine ganze Generation“, erzählt Unterlinner.

Selbstverständlich gehörten auch Beerdigungen zu seinem Alltag als Mesner, die Prozessionen an Fronleichnam sowie etliche Jubiläen und eine Primiz. Das alles begleitete er, wenn andere Menschen meist frei hatten oder bereits im Feierabend waren.

Wie viele Gottesdienste und Andachten er in dieser Zeit vorbereitet hat, kann er nicht genau sagen. Es dürfte sich aber um eine vier-, wenn nicht fünfstellige Anzahl handeln. Auch verschiedene Geistliche waren während seiner Zeit als Mesner in Pang tätig: Korbinian Kreuz, Benno Biehler, Daniel Reichel, Fabian Orsetti und nun Thomas Schlichting. Hinzu kamen Ruhestandspriester, Pastoral- und Gemeindereferenten, Vikare und Kapläne, zu denen Unterlinner teilweise noch heute Kontakte pflegt.

Jetzt freut er sich, endlich die Zeit zu haben, diese in ihren heutigen Wirkungsstätten besuchen zu können. Auch die Möglichkeit, als Gläubiger „ganz normal“ einen Gottesdienst auch in den anderen Rosenheimer Kirchen mitfeiern zu können, will er wahrnehmen. Denn das ging bisher alles nicht.

Nicht immer leicht waren für Unterlinner die Folgen der Umstrukturierungen der katholischen Kirche in Rosenheim, die Entwicklung von den Einzelpfarreien über die Stadtteilkirchen hin zur neuen Stadtkirche. Denn dadurch änderte sich oft viel Gewohntes.

Das Mesnern als
guter Ausgleich

Umso mehr erfreute ihn die Ruhe, welche die große Panger Kirche ausstrahlt und die er immer gerne genoss. Überhaupt, so sagt er, sei das Mesnern ein schöner und guter Ausgleich zu seiner von viel körperlicher Arbeit geprägten hauptberuflichen Tätigkeit als Landwirt gewesen. „Es war eine sehr schöne Zeit“, so der Rosenheimer zufrieden, der das Amt einst von seinem Vater übernommen hatte.

Nach der Verabschiedung ließ die Familie samt Kindern und Enkeln den Sonntag erst bei einem gemeinsamen Essen ausklingen. Denn die Kirche zugesperrt hat an diesem Tag erstmals der Nachfolger von Alois Unterlinner.

Edward Kadoch ist kein Unbekannter im Rosenheimer Süden. Er ist bereits seit 25 Jahren Mesner in Oberwöhr – und ab sofort auch in Pang, wie Franz Unterlinner, Kirchenpfleger und Bruder von Alois Unterlinner, dem OVB mitgeteilt hat. aez

Artikel 11 von 11