Rosenheim – Am Ende des Festzuges fehlten nur ein paar Minuten. Sonst wären alle noch trocken ins Zelt der Feuerwehr Westerndorf St. Peter gekommen. So aber wurden einige ziemlich nass, als ein Wolkenbruch mit Sturm sehr schnell über die Menschen im Festzug hereinbrach. Passiert ist außer nassen Kleidern nichts, die Feuerwehr konnte ihren 150. Geburtstag mit einem würdigen Gottesdienst im Freien, dem Festzug durch den Ort und anschließend im Zelt schön feiern. Bei noch bestem Sonnenschein zelebrierten die Pfarrer Herbert Aneder und Richard Graupner den ökumenischen Gottesdienst auf einer Wiese. Umrahmt von den Fahnen der vielen Vereine, musikalisch begleitet von der Dreder Musi und der Chor „InfiniTones“. Die beiden Pfarrer stellten in den Mittelpunkt ihrer gemeinsamen Predigt die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Sie zogen Vergleiche zu den Helfern der Feuerwehr in der heutigen Zeit, die immer bereit für Einsätze seien, dabei aber auch darauf achten müssten, dass ihnen selber geholfen wird, wenn das erforderlich sei. „Auch Helfer brauchen manchmal Hilfe“, so Pfarrer Graupner. Am Ende segnete Pfarrer Aneder die beiden neuen Fahnenbänder für die Fahne der Westerndorfer Feuerwehr, die von Fahnenbraut Anna Moosbauer und Herbergsvater Georg Höhensteiger gestiftet wurden.
Angesichts des inzwischen dunkel gewordenen Himmels verkündete Festleiter Christian Egger, dass die geplanten Grußworte von Oberbürgermeister Andreas März und Stadtbrandrat Hans Meyrl später im Festzelt gesprochen würden und der Festzug sofort losgehe. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte.
Angeführt von der Dreder Musi startete der Zug in Richtung Festzelt. Die Westerndorfer Gastgeber konnten über 20 Abordnungen anderer Feuerwehren und der Ortsvereine begrüßen. So waren die Patenfeuerwehren aus Marienberg und Pfaffenhofen ebenso vertreten wie die anderen fünf Rosenheimer Feuerwehren aus Aising, Aisingerwies, Happing, Pang und Stadt Rosenheim sowie viele Wehren aus der Nachbarschaft und das THW.
Der SV Westerndorf feierte gemeinsam mit den zwei Feuerwehren sein 75. Bestehen, auch er war mit einer Abordnung dabei.
Neben Oberbürgermeister Andreas März waren die Dritte Bürgermeisterin Gabriele Leicht, einige Stadträte und der Großkarolinenfelder Bürgermeister Bernd Fessler gekommen. Schechens Bürgermeister Rudolf Adam war mit der Feuerwehr Pfaffenhofen dabei, Landtagsabgeordneter Josef Lausch mit der Feuerwehr Tattenhausen.
Die Feuerwehrführung der Stadt vertraten Stadtbrandrat Hans Meyrl und Stadtbrandinspektor Mario Zimmermann, Kreisbrandmeister Marcus Huber den Landkreis.
Als das Unwetter losbrach, hatten viele Zugteilnehmer bereits trocken das Festzelt erreicht. Die anderen legten die letzten Meter im Laufschritt zurück, was sie aber nicht vor dem Nasswerden rettete. Im Zelt wurden alle aber schnell wieder trocken, die Hochstetter Musi und später wieder die Dreder Musi sorgten für Stimmung, zu der auch die gute Verpflegung beitrug.
Eine knappe Stunde später schien wieder die Sonne für ein gelungenes Fest zum 150. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Westerndorf St. Peter. Zum Abschluss der Feierlichkeiten fand am gestrigen Montag ab 18 Uhr im Festzelt am Feuerwehrhaus das beliebte Kesselfleischessen statt, für Unterhaltung sorgte die Gruppe „Bast-Scho“.