Satzung für den Jugendbeirat passiert den Rosenheimer Stadtrat

von Redaktion

Initiatoren zeigen sich erleichtert über Entscheidung des Gremiums – „Die Arbeit beginnt jetzt erst“

Rosenheim – Der Stadtrat hat einstimmig die Satzung eines neuen Jugendbeirats beschlossen. Die Erleichterung bei den jungen Initiatoren über diese Entscheidung war groß. Sie hatten auf den Zuschauerplätzen die Stadtratssitzung verfolgt und können nun – nach monatelanger Arbeit – ihren Erfolg feiern: In Rosenheim wird es einen Jugendbeirat geben, mit maximal 21 gewählten Mitgliedern. Der Beirat hat eine beratende Funktion und kann Anregungen, Anfragen, Empfehlungen oder Stellungnahmen zu jugendrelevanten Fragen einbringen. Begonnen hatte die Initiative im Juli 2022. Laura Paas, damals 14 Jahre alt, ging mit einer Idee zu der Beteiligungsaktion „Bestimmt24!“ vom Stadtjugendring Rosenheim. Bei der Veranstaltung können sich Jugendliche mit Politikern aus Rosenheim austauschen. Die Schülerin schlug ein fest verankertes Gremium für Jugendliche vor, um die Politik in Rosenheim mitzugestalten.

Sie dachte an ein Jugendparlament. Der Vorschlag kam gut an, aber die Idee blieb vage und erschien manchem fast zu groß. Sie sprach unter anderem mit Sonja Gintenreiter von den Grünen, die auch die Vorsitzende beim Stadtjugendring ist und mit Markus Bundil, der „bestimmt“ organisiert und beim Stadtjugendring unter anderem für Jugendbeteiligung zuständig ist. Bundil riet dem Mädchen, mehr Leute zu suchen, die sie unterstützen könnten.

Die fand Laura Paas schnell. Vor allem unter Mitschülern ihrer Schule, dem Karolinengymnasium. Als Erster kam Valentin Laupheimer dazu, zum Schluss waren sie zu elft. Es folgten zahlreiche Treffen, Planungen und Projektvorstellungen.

Die Idee wurde im Stadtrat langsam bekannt und damit eben auch diskutiert. Zum Beispiel auch der Name: Aus dem Jugendparlament wurde der Jugendbeirat.

Die Dynamik, die sich entwickelte, beeindruckte den Pädagogen Markus Bundil: „Der Grund, warum ich das mit vollem Herzen unterstütze, ist diese wahnsinnige Beständigkeit, der Fleiß und die Ausdauer dieser jungen Menschen, die ja alle in einer Phase sind, in der sie schulisch stark eingebunden sind. Aber die haben sich durch keine Stolpersteine aus dem Konzept bringen lassen. Das ist eine Gruppe, bei der man definitiv die Ernsthaftigkeit spürt. Und das andere ist die Art und Weise des fairen Umgangs miteinander. Da kann die komplette Erwachsenenwelt sehr viel lernen.“

Die Entscheidung des Stadtrats war nun der Lohn für das Durchhalten. Nach der Stadtratssitzung umarmten sich die Jugendlichen und zu der Freude kam auch ein wenig Überraschung, denn kurz vor der Abstimmung war es dann doch nochmal spannend geworden.

Der Jugendbeirat war Tagesordnungspunkt 9 und das Interesse der Politikerinnen und Politiker war hoch. Florian Ludwig von der CSU sprach unter anderem gleich den heikelsten Punkt an, über den die Jugendlichen mit ihm erst vor Kurzem bei „Bestimmt24!“ gesprochen hatten: die Amtszeit von vier Jahren. Aus Sicht der Jugendlichen sei diese zu lang in einer Lebensphase, in der sich Wohnorte und Schwerpunkte schnell ändern können. Gewünscht waren zwei Jahre. Letztlich einigte sich das Gremium auf drei Jahre.

Die Arbeit für den Jugendbeirat selbst beginnt allerdings erst jetzt: „Die Satzung ist sehr allgemein gehalten, wir werden sicher noch kämpfen müssen, was die Ausgestaltung der einzelnen Punkte angeht“, so Valentin Laupheimer.

Artikel 10 von 10