Rosenheim fällt durch den Hitzecheck

von Redaktion

Deutsche Umwelthilfe fordert einen sofortigen Stopp des Flächenfraßes und mehr Grün in der Innenstadt

Rosenheim – Rosenheim ist nur eine der 190 deutschen Städte mit mehr als 50000 Einwohnern, welche die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dem Umweltcheck unterzogen hat. Die Analyse betrachtet Flächenversiegelung und Grünausstattung, basierend auf neuen Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH im Auftrag der DUH.

24 Städte bekamen die Rote Karte – darunter auch die Stadt Rosenheim. Sie steht an Platz 23 der Städte mit der schlechtesten Gesamtbewertung. Laut der Analyse der Deutschen Umwelthilfe sind dort bereits 50,16 Prozent der Fläche versiegelt. Das Grünvolumen (Maß für das Vorhandensein dreidimensionaler Vegetationskörper wie Bäume, Blühstreifen auf einer Flächeneinheit) wird mit einem Wert von 2,51 angegeben. Zum Vergleich: München liegt auf Platz 80. Der Anteil der versiegelten Fläche liegt dort bei 45,73 Prozent und das Grünvolumen bei 2,75 – damit bekommt die Großstadt von der Deutschen Umwelthilfe immerhin „nur“ die „Gelbe Karte“ sowie 81 weitere Städte in Deutschland – und liegt im Positiven weit vor der Stadt Rosenheim.

Am schlechtesten schneidet bei dem ersten Hitzecheck übrigens die Stadt Ludwigsplatz am Rhein ab. Der Grad der Versiegelung beträgt dort 57,75 Prozent, Grünvolumen hat einen Wert von 1,63. Es folgt Heilbronn und dann Regensburg mit einer versiegelten Fläche von 53,98 Prozent und einem Grünvolumen von 1,95.

Die Deutsche Umwelthilfe hat aber auch 84 Mal eine „Grüne Karte“ vergeben – für Städte mit vergleichsweise wenig Versiegelung und hohem Grünvolumen. Der erste Platz geht dabei an die Stadt Detmold. 35,51 Prozent der Fläche ist dort versiegelt. Das Grünvolumen liegt aktuell bei 4,10 Prozent. Tatsächlich findet sich nur eine einzige Stadt in Bayern in der Liste der Städte mit der Bewertung „grün“: Landshut. Anteil der versiegelten Fläche dort: 43,65 Prozent. Das Grünvolumen wird mit 2,71 Prozent angegeben. Für die Deutsche Umwelthilfe steht damit fest: „Der Großteil der Städte in Deutschland schützt die Menschen nicht ausreichend vor den extrem hohen Temperaturen als Folge der Klimakrise“. Gefordert wird deshalb ein Stopp des Flächenfraßes bis 2035 und verbindliche Grünanteile.Karin Wunsam

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