Rosenheim – Hanna von Feilitzsch sitzt auf einem Gartenstuhl vor ihrem Haus am Tegernsee. Vor ihr auf dem Tisch liegt ihr neuster Krimiroman „Der letzte Ouzo“. Für die 60-Jährige ist das Buch etwas Besonderes. Denn die Handlung spielt in ihrer zweiten Heimat Griechenland. Und auch Oberbayern findet seinen Weg in die Buchreihe. Inspiriert wurde sie dabei unter anderem von Rosenheim.
Das Schreiben lag Hanna von Feilitzsch schon immer. Angefangen hat sie mit Drehbüchern für Gerichtssendungen. Etwa 200 habe sie geschrieben. Schon damals sei der Gedanke aufgekommen, einen Krimi zu schreiben. In die Tat hat sie dies allerdings erst während der Corona-Pandemie umgesetzt. „Damals hatte ich viel Zeit und so ist mein erster Griechenland-Roman ‚Bittersüße Mandeln‘ erschienen“, sagt die Autorin. Damit gewann sie auch gleich einen Newcomerpreis. Nun erschien ihr erster Griechenland-Krimi „Der letzte Ouzo“.
Rosenheim als
Inspiration
Darin geht es um die Kommissarin Christína Strátou, die mit ihrer Familie wegen der Wirtschaftskrise von Griechenland nach München zog. Sie verbringt zehn Jahre in Deutschland. Dann fasst sie den Entschluss, zurück in ihr Heimatland zu gehen, um ihren Dienst wieder aufzunehmen. Unerwartet landet die Kommissarin aber nicht in Athen, sondern auf der Insel Paros, wo sie nicht besonders willkommen ist.
„Bei einer Wanderung findet die Kommissarin die Leiche einer jungen Frau“, verrät von Feilitzsch. Mit den Polizisten ist sie sich nicht einig. Täter und Motiv sind für die Kommissarin zu offensichtlich. Davon wollen ihre Kollegen allerdings nichts wissen. „Also fängt sie an, auf eigene Faust zu ermitteln und begibt sich dabei in große Gefahr.“
Inspiration fand von Feilitzsch dabei unter anderem in den „herrlichen Motiven“ aus dem Oberland. Während ihrer Zeit in München entdeckt die Kommissarin ihre Liebe zu den Bergen und fürs Fotografieren. „Die Gegend um Rosenheim hat es ihr besonders angetan“, sagt von Feilitzsch. Vor allem die Bräuche hier seien für die Kommissarin besonders. Genauso wie die Rosenheim-Cops. „Im zweiten Band erhält der Mann der Kommissarin eine maßgefertigte Lederhose“, sagt die Autorin.
Bräuche, das ist etwas, was Hanna von Feilitzsch unter anderem mit ihrem Buch vermitteln möchte. „Ich möchte den Leser mit auf eine Reise nehmen und ihm einen Einblick in die griechischen Sitten und Gebräuche geben.“ Gerade die Insel Paros sei dafür wie gemacht. Dreimal im Jahr sei die Familie auf ihrer „Lieblingsinsel“, um Urlaub zu machen. In dem Buch soll es daher nicht nur um den Kriminalfall gehen. „Das Buch ist so gestaltet, dass es wie ein Kurzurlaub ist. Es soll zum Anpacken, zum Riechen, zum Schmecken und zum Spüren sein“, sagt sie.
Neue
Herausforderung
Doch nicht nur die sonnige Insel vor Griechenland bietet Stoff für neue Geschichten. Auch am Tegernsee findet die Autorin Inspiration. Das Schreiben gehe somit teilweise von ganz alleine. Schreibblockaden kennt die 60-Jährige nicht. „Das Schreiben gibt meinen Tagen Struktur und macht mir einfach Spaß“, sagt von Feilitzsch. Das Einzige, was sie dafür braucht, ist Kaffee. Das Besondere am Schreiben sei für sie, das Schlüpfen in verschiedene Rollen und somit den Alltag für kurze Zeit zu entfliehen. „Die Fantasie ist schon etwas Wunderschönes“, sagt die Autorin.
Neben der Fortsetzung ihres Krimis möchte sich Hanna von Feilitzsch an etwas Neues wagen. „Mein Enkel hat mich gefragt, ob wir nicht ein Kinderbuch zusammen schreiben können“, sagt sie. Ihr Enkel habe dafür schon klare Vorstellungen. Und von Feilitzsch freut sich auf die neue Herausforderung.