Rosenheim – Alles wird gut. Dieser Satz fällt so oder in ähnlicher Form öfter beim Gespräch der OVB-Heimatzeitungen mit Pater Dariusz Burdalski. Seit über siebeneinhalb Jahren ist er in der Stadtteilkirche-Am Wasen als Pfarrvikar tätig. Durch die neuen Strukturen der katholischen Kirche in Rosenheim hat sich auch nach und nach sein Zuständigkeitsbereich erweitert. So feiert er mittlerweile in über zehn Gotteshäusern Messen und Andachten. Trotz vieler Wechsel und veränderter Umstände blickt der Ordensbruder der Franziskaner-Minoriten froh und optimistisch in die Zukunft. „Wir sind gut aufgestellt“, sagt er – wohl wissend, dass seine Zeit in Rosenheim begrenzt ist.
Pater Dariusz, was sind Ihre Aufgaben als Seelsorger in Rosenheim und wie ist Ihr Zuständigkeitsbereich?
Seit Januar 2017 bin ich in der Stadtteilkirche-Am Wasen im Süden der Stadt tätig, feiere Gottesdienste, begleite Menschen und spende die Sakramente. Im Lauf der Zeit kamen die Pfarreien der Stadtteilkirche-Inn dazu und vor wenigen Wochen folgten auch jene der Stadtteilkirche-Am Zug.
Wie viele Kirchen sind das insgesamt?
Mit allen Filialgemeinden sind es über zehn Kirchen. Es gibt viele Gemeinsamkeiten, aber auch individuelle Prägungen. Das ist überall so, also ganz normal. Natürlich ist es ein Unterschied, einen Gottesdienst in einer sehr großen Kirche wie Sankt Nikolaus oder Christkönig feiern zu dürfen, im Gegensatz zu eher kleineren Kirchen. Doch die Abwechslung ist etwas Schönes. Ich sehe das positiv.
Sie fühlen sich also überall wohl?
Natürlich. Es sind schließlich die Menschen, die das kirchliche Leben prägen und etwas bewegen. Im Rahmen der Stadtkirche entsteht gerade eine neue Einheit. Und wir dürfen dies Gott überlassen und uns sicher fühlen. Er wird uns begleiten und uns gut zusammenführen. Sehen Sie, auch für mich ist es etwas ganz Neues, jetzt auch in der Stadtteilkirche-Am Zug tätig zu sein. Ich freue mich darauf und bin schon sehr gespannt.
Stehen Sie den neuen Strukturen also positiv gegenüber?
Selbstverständlich. Ich weiß, dass alles gut wird. Wir sind mit Stadtpfarrer Thomas Schlichting sehr gut aufgestellt und es ist wunderbar, zu sehen, wie viele Menschen sich individuell engagieren, je nach den Talenten, die ihnen Gott gegeben hat. Die Stadtkirche ist eine Notwendigkeit aufgrund der Personalsituation. Aber sie bietet etliche Chancen, gute Aussichten und wir dürfen viele Menschen kennenlernen.
Was heißt das?
Wandel hat es schon immer gegeben, zu jeder Zeit. Jetzt gerade ändert sich nicht nur die Kirche, auch die Gesellschaft tut das. Aber das gehört eben dazu. Natürlich haben einige Leute dabei auch Sorgen. Auch das gehört dazu. Aber wir werden dabei nicht untergehen. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Denn wir sind mit Gottes Gaben ausgestattet worden. Das sieht man auch an den vielen Jahren, die ich schon in Rosenheim sein darf. Da waren teilweise sehr bewegte Zeiten dabei.
Gesundheitlich ging es Ihnen währenddessen nicht immer gut, oder?
Ja, eine schwere Corona-Infektion hatte mich leider rund neun Monate lang völlig außer Gefecht gesetzt. Seitdem ist zwar nicht mehr alles so einfach wie früher. Aber mir geht es wieder gut. Und ich bin zufrieden. Das ist doch sowieso das Wichtigste.
Worin liegen die großen Herausforderungen der Kirche?
Es ist heutzutage nicht immer einfach, die Menschen für die Kirche zu begeistern, vor allem junge Menschen. Deshalb müssen wir offen sein für alle, uns einlassen und dürfen uns auf dem Weg durch die Zeit nicht entmutigen lassen.
Mut werden Sie selbst auch brauchen, oder?
Das ist richtig. Unsere Ordensdelegation hat entschieden, dass das Kloster in Höslwang, wo ich derzeit wohne, geschlossen werden soll. Auch das ist quasi eine Folge des Personalmangels. Diese Entscheidungen haben ich und die Mitbrüder zu akzeptieren. Bis es so weit ist, dauert es aber noch. Ich rechne derzeit damit, dass ich noch ein Dreivierteljahr lang in Rosenheim tätig sein und damit auch die Entstehung der neuen Stadtkirche begleiten darf. Wo es danach für mich hingeht, weiß ich heute noch nicht. Interview: Martin Aerzbäck