Rosenheim – Sanja-Katharina Gasteiger kann sich die Situation nicht erklären. Gemeinsam mit ihrem Mann Georg betreibt sie eine Landwirtschaft in Aising. Neben Enten und Schafen haben sie unter anderem auch neun Ziegen. Sechs Burenziegen und drei Walliser Schwarzhalsziegen. Die Tiere leben in einem Stall auf dem Gehöft und können selbst entscheiden, wann sie auf die Weide gehen und wann nicht. Die Außenanlage ist von einem Elektrozaun umgeben. Je nach Witterungslage variiert die Spannung, die sich darauf befindet.
Vermisst bei der Weidekontrolle
Am vergangenen Samstag habe Sanja-Katharina Gasteiger gemeinsam mit ihrem Mann nach den Tieren geschaut. „Ich habe mich gefreut, wie gut sich die Tiere eingelebt haben“, sagt sie am Telefon. Am nächsten Tag, bei der Weidekontrolle, habe sie noch Witze darüber gemacht, dass die Ziegen „Petra“ und „Poppi“ schon wieder im Stall stehen. „Das sind unsere beiden Stubenhocker. Die verbringen mehr Zeit drinnen als draußen“, sagt sie.
Sanja-Katharina Gasteiger warf daraufhin einen Blick in den Stall – nur um festzustellen, dass dieser leer war. „Schnell war für mich klar, dass es nur zwei Optionen gibt“, sagt sie. Entweder die beiden vier Monate alten Burenziegen sind weggelaufen oder sie wurden gestohlen. Innerhalb kürzester Zeit habe sie Nachbarn, Bekannte, Jäger, Polizei und das Rosenheimer Tierheim informiert.
„Wir haben das Umfeld abgesucht, aber keine Ziegen gefunden“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer. Seine Kollegen stünden im regen Austausch mit dem Besitzer. Aber im Moment könne auch er nur Vermutungen darüber anstellen, was mit den Ziegen passiert ist. „Ich glaube nicht, dass sie weggelaufen sind“, sagt Sanja-Katharina Gasteiger. Sie habe kein Loch im Zaun gefunden. Dazu glaubt sie nicht daran, dass die Tiere über die 1,20 Meter hohe Anlage gesprungen sind. „Dann müsste sie mittlerweile jemand gesehen haben“, ist sie überzeugt. Zumal spätestens das regnerische Wetter die Ziegen in die Nähe des Stalls gelockt hätte. Doch von den Tieren fehlt weiterhin jede Spur. Auch eine Drohne, die für die Rehkitzrettung genutzt wird, habe die Ziegen nicht aufspüren können.
Einfangen der Ziegen wohl kein Problem
„Ich vermute, dass sie jemand geklaut hat“, sagt die Landwirtin am Telefon. Die Tiere seien zutraulich, in den Stall gelange man ohne größere Probleme. Auch das Einfangen der Ziegen sei alles andere als schwierig. „Ich hoffe, dass vielleicht doch jemand etwas mitbekommen hat“, sagt Sanja-Katharina Gasteiger. Doch mit jeder Stunde, die vergeht, schwindet ihre Hoffnung, dass sie „Petra“ und „Poppi“ jemals wiedersieht.
Hinweise an Polizei und Tierheim erbeten
Wer die beiden Burenziegen sehen sollte, kann sich neben der Polizei auch an das Rosenheimer Tierheim wenden. Anna Heise