Flötzinger-Brauerei stellt neuen Balkon, neue Küche und eine weitere Premiere vor

von Redaktion

Interview Festwirt Andreas Schmidt erklärt seine Pläne für das Herbstfest und freut sich ganz besonders auf einen erfüllten „Herzenswunsch“

Rosenheim – Andreas Schmidt hat viel vor. Nicht nur feiert die Wiesn-Location „Franz am Wiesntor“ Premiere, auch im Flötzinger-Festzelt gibt es etliche Neuheiten. Neben einem Balkon können sich die Besucher auch auf die neue Küche freuen. Warum das ein Herzenswunsch für den Festwirt war, verrät er im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen.

Neuer Balkon, neue Küche, eine ganz neue Wiesn-Location. Wie groß ist bei so vielen Neuheiten die Vorfreude darauf, dass es endlich losgeht?

Riesig. Ich freue mich sehr darauf, zu sehen, wie der „Franz am Wiesntor“ von den Rosenheimern angenommen wird. Aber auch unser neuer Balkon ist ein absoluter Hingucker.

Eine neue Küche war mein Herzenswunsch. Jetzt haben wir es geschafft, die begrenzte Fläche, die uns zur Verfügung steht, optimal zu nutzen.

Was sind die größten Neuheiten in der Küche?

Es gibt jetzt beispielsweise einen Lastenaufzug. In den vergangenen 20 Jahren mussten alle Paletten mit der Hand aus der Kühlung nach oben getragen werden. Das war ein riesiger Aufwand. Da bringt der Aufzug schon eine deutliche Entlastung. Wir haben eine neue Fischbraterei mit Hochleistungsfritteusen und neuen Abluftsystemen.

Eine neue Lüftungsanlage gibt es übrigens auch in der Hähnchenbraterei. Das ist ein brutaler Job.

Inwiefern?

In dem Raum war es im vergangenen Jahr sehr heiß. Wir haben unseren Mitarbeitern kalte Kompressen gebracht, aber das hat auch nur bedingt geholfen. Heuer wird es deutlich angenehmer, aber um die 40 Grad werden es nach wie vor sein. Anders geht es leider nicht, wenn man Hähnchen braten will.

Die Küche ist jetzt etwas größer als im Vorjahr. Erleichtert das Ihre Arbeit während der Wiesn?

Absolut. Bevor es mit den Bauarbeiten losging, haben wir monatelang geplant, wie die Logistik aussehen könnte. Wir sind die einzelnen Abläufe ganz genau durchgegangen, haben überlegt, wie schnell welches Essen fertig wird und wie weit die einzelnen Wege sind. In dieser Küche steckt sehr viel Hirnschmalz drin (lacht).

Sorgt die neue Küche für extra Nervosität?

Ein wenig. Auf der anderen Seite sind die Wege jetzt deutlich kürzer, dadurch wird sich auch der gesamte Ablauf in der Küche verbessern. Aber eine Grundnervosität ist immer da. Wenn ich die nicht hätte, müsste ich mir wahrscheinlich einen neuen Beruf suchen. Die Vorfreude überwiegt aber.

Inwieweit erleichtert die neue Küche die Arbeit für die Bedienungen?

Bisher mussten sie die einzelnen Gerichte an vier unterschiedlichen Orten im Zelt abholen. Das hat viel Zeit gekostet und war sehr aufwendig. Jetzt können sie alles an einer Station machen. Und auch die Gäste profitieren von dem Umbau. Sie bekommen das Essen jetzt schneller und zum Teil wärmer auf den Tisch.

Die Essensvorbereitungen schon jetzt auf Hochtouren.

Das stimmt. Wir haben unseren Firmensitz im Aicherpark. Dort bereiten wir während des Herbstfests einen Großteil des Essens vor. Im Moment bereiten wir die Soßen vor. In der kommenden Woche starten wir dann richtig durch. An einem normalen Wiesntag pendeln wir bis zu siebenmal zwischen Aicherpark und Loretowiese. Es werden vorbereitete Beilagen wie gedrehte Knödel oder geputzter Salat gebracht und benutztes Geschirr mitgenommen. Im Aicherpark wird nämlich nicht nur gekocht, wir haben auch Spüler 24 Stunden im Einsatz.

Und im Festzelt wird alles fertig gemacht?

Genau. Schnitzel und Currywurst werden etwa frisch gebraten, Schweinebraten ins Backrohr geschoben.

Hört sich nach sehr viel Logistik an.

Für das Herbstfest braucht es eine ganz genaue Planung. Wir müssen genau überlegen, wie viele Kisten an Lebensmitteln wir brauchen, wie viele Mitarbeiter und welche Abläufe am sinnvollsten sind. Besonders Sonntagmittage sind heftig. Da müssen wir immer optimal vorbereitet sein.

Ist schon mal ein Produkt ausgegangen?

Tatsächlich nicht. Und darauf sind wir sehr stolz.

Immerhin gibt es im Zelt 9500 Sitzplätze. Und ein Großteil davon bestellt etwas zu Essen.

Gibt es Neuheiten auf der Speisenkarte?

Wir haben die gleiche Karte wie im vergangenen Jahr. Unser Fokus liegt auf der Qualität. Im kommenden Jahr, wenn sich auch mit der neuen Küche alles eingespielt hat, werden wir sicherlich einige Ergänzungen vornehmen. Bereits 2023 hatten wir eine Auswahl an vegetarischen und veganen Angeboten. Auch daran wird sich heuer nichts ändern.

Auf welchen Tag freuen Sie sich am meisten?

Der Auftakt ist natürlich ein Höhepunkt. Der Schausteller-Gottesdienst wird für mich in diesem Jahr besonders, weil wir den „Franz am Wiesntor“ segnen werden. Mir gefällt auch der Tag, an dem der Wirtschaftliche Verband Senioren und Menschen mit Behinderung auf das Herbstfest einlädt. Für uns ist eine Mass Bier und eine Brotzeit zum Teil etwas ganz Normales. Für die Menschen ist es ein absoluter Höhepunkt. Das zu sehen, gefällt mir.

Interview: Anna Heise

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