Rosenheim – Seit mehr als 600 Jahren leben Sinti in Deutschland, Roma seit 200 Jahren. Ihre Kultur reicht viele Jahrhunderte zurück und ist tief mit der deutschen Historie verwoben. Anfangs noch als Handwerker, Künstler und Kaufleute hochgeachtet, wurden sie schon bald systematisch aus der Gesellschaft ausgeschlossen und verfolgt. Bis heute halten sich diskriminierende Stereotype und starke Vorurteile gegenüber der größten Minderheit Europas. Der preußische Sinto Romeo Franz kämpft seit Jahrzehnten für die Rechte von Sinti und Roma. In „Großonkel Pauls Geigenbogen“ erzählt er seine beeindruckende deutsche Familiengeschichte.
Romeo Franz gibt tiefe Einblicke in seine Herkunft und beleuchtet nicht nur die Bedeutung von Musik, Familie und Zusammenhalt, sondern auch die Folgen der fortgesetzten Verfolgung, die bis in die heutigen Generationen nachwirken. Romeo Franz’ Geschichte ist ein bewegendes Plädoyer gegen Antiziganismus und eine Einladung zur Auseinandersetzung und zum Umdenken hin zu etwas ganz Selbstverständlichem, nämlich Gleichberechtigung.
Die Lesung findet am Mittwoch, 25. September, um 18.30 Uhr in der Städtischen Galerie statt. Musikalisch umrahmt das Sunny-Franz-Duo die gemeinsame Veranstaltung von Stadtarchiv Rosenheim, Städtischer Galerie und der Initiative für Erinnerungskultur und Stolpersteine in Rosenheim.
Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon 08031/ 3651447 oder per E-Mail an galerie@rosenheim.de. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.