Rosenheim – Das Geheimnis um den neuen Dirigenten der Stadtkapelle ist gelüftet: Wolfgang Hauck, der sich nach zehn Jahren verabschiedet, übergab den Dirigierstab an Peter Weber. Im Frühjahr dieses Jahres verkündete Hauck seinen Entschluss. „Zehn Bewerbungen gingen bei uns ein“, erzählt Martin Dirrigl, Vorsitzender der Stadtkapelle, über die Zeit danach. Selbst aus Norddeutschland, Tirol und vom renommierten Mozarteum aus Salzburg.
„Die Stadtkapelle blickt auf zehn sehr erfolgreiche Jahre unter der Leitung von Wolfgang Hauck zurück. Während dieser Zeit wurde sowohl das Jugendorchester ausgebaut als auch die musikalische Qualität des sinfonischen Blasorchesters verbessert“, so Dirrigl. Hauck will neue Wege gehen. „Ich bin der Meinung, dass es grundsätzlich nach einer gewissen Zeit einen Wechsel braucht, für frischen Wind und neue Impulse“, sagte er im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen im Frühjahr. Seinen letzten Auftritt als Dirigent der Stadtkapelle hatte er beim Erntedankfest am vergangenen Sonntag. Jetzt freut er sich auf eine schöpferische Pause.
Sein Nachfolger ist Peter Weber aus Wasserburg. Der 47-Jährige ist dort als Musiklehrer an der Bläserschule der Stadtkapelle Wasserburg tätig und leitet die Bläserklassen der Grundschule am Gries. Im Alter von elf Jahren begann Weber das Trompetenspiel. Nach seinem Abitur in Augsburg studierte er künstlerische und musikpädagogische Ausbildung und im Anschluss Blasorchesterleitung. Bevor er seinen Lebensmittelpunkt im Jahr 2018 nach Wasserburg legte, spielte er als Kornettist acht Jahre bei der „3BA-Concert Band“, mit der er viele Titel gewann. Weber leitete zudem das bezirksübergreifende Jugendorchester „Wir“, bestehend aus Jugendlichen verschiedener Musikvereine. Das Projekt gewann jüngst den Heinz-Wohlmuth-Preis des Musikbunds von Ober- und Niederbayern.
Auf Rosenheim freut er sich sehr. Wie seinem Vorgänger sei ihm die Jugendförderung sehr wichtig. An der Ausrichtung als symphonisches Blasorchester, dem Alleinstellungsmerkmal des Orchesters in der Stadt und qualitativ im süd-ost-bayerischen Raum, soll sich nichts ändern. Aber Weber weiß: „Jeder Dirigent hat seine eigene Handschrift.“ Wie diese sich etwa bei der Auswahl der Stücke auswirkt, können Zuhörer bei den kommenden öffentlichen Konzerten erleben.
Das eine oder andere Mal wird dann auch der bisherige Dirigent Wolfgang Hauck dabei sein – aber nur noch als Zuhörer. Karin Wunsam