Zum Bericht „Verzweifelter Aufruf eines 89-Jährigen“, erschienen im Lokalteil:
Leider ist dieser Artikel „nur“ aus Sicht des alten Herrn geschrieben. Meiner Meinung nach muss kein älterer Mensch einsam und allein in seiner Wohnung oder seinem Haus sein mit der Angst zu sterben, ohne dass es jemand bemerkt.
Es ist durchaus möglich, sich einen Notfallknopf anzuschaffen. Es gibt Ruftaxis, die einen herumfahren, sodass man nicht mehr selbst Auto fahren muss, und es gibt jede Menge Angebote, um neue Kontakte zu knüpfen, wie etwa Bürgerhäuser mit diversen Angeboten wie Seniorennachmittagen mit Ausflügen, gemeinsames Singen, Tanz im Sitzen und so weiter. Außerdem muss man nicht allein in seiner Wohnung oder seinem Haus wohnen bleiben. Man könnte eventuell in betreutes Wohnen oder eine Pflegeeinrichtung umziehen. Auch dort findet man schnell Anschluss und ist unter Aufsicht.
Und warum kümmern sich die eigenen Kinder wenig bis gar nicht mehr? Auch da gibt es sicherlich Gründe! Auch sie haben ein Anrecht auf ihr eigenes Leben und sind nicht automatisch verpflichtet, sich um die alten einsamen Eltern zu kümmern und diese eventuell auch noch zu pflegen. Vielleicht geht es ja auch für sie psychisch an die Belastungsgrenze? Dafür gibt es ausgebildete Kräfte, die dies freiwillig tun.
Immer zu jammern und die Schuld anderen zuzuschieben ist einfach und typisch für viele Menschen dieser Generation. Selbst muss man sein Schicksal in die Hand nehmen, dann kann man durchaus auch im hohen Alter noch viel Spaß im Leben haben, neue Freunde beziehungsweise Kontakte finden und muss nicht einsam sein. Fazit: Man muss nicht einsam und allein sein, wenn man das nicht will. Jeder hat immer die Wahl, wie er sein Leben führt.
Petra Ebert
Raubling