19-Jähriger in Happing brutal mit Messer angegriffen?

von Redaktion

Etwa zehn Zentimeter lange Stichwunde – Polizei ermittelt derzeit Tathergang und hofft auf sachdienliche Hinweise

Rosenheim – Es ist ruhig am Thomas-Maier-Weg in Happing. Nichts erinnert an den Vorfall, der sich hier am Donnerstagabend abgespielt haben soll. Gegen 22.20 soll ein 19-Jähriger die Straße entlang spaziert sein, vorbei an den zahlreichen Mehrfamilienhäusern. „Er hat angegeben, dass er einen Bekannten besuchen wollte“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer.

In der Mitte der Straße sei ihm ein Mann entgegengekommen, so erzählte es der 19-Jährige. Angeblich gekleidet mit einem Kapuzenpullover, einer Jeans, Winterhandschuhen, Arbeiterschuhen sowie einer Sturmmaske – alles in schwarz. Ohne jegliche Vorwarnung soll der Unbekannte auf den Bruckmühler losgegangen sein und mit einem Messer auf ihn eingestochen haben.

„Bisher glauben wir nicht daran, dass es sich um einen Überfall gehandelt hat. Der Angreifer hat nichts gefordert“, sagt Hauptkommissar Maurer. Vielmehr steht die Vermutung im Raum, dass sich die beiden Männer nicht doch gekannt haben könnten. Nachdem der 19-Jährige den Unbekannten mit zwei Fausthieben in die Flucht geschlagen hatte, habe er – verletzt – seinen Bekannten aufgesucht.

„Die beiden haben die Verletzung dann wohl beobachtet“, sagt Maurer. Irgendwann beschlossen sie schließlich, doch ins Krankenhaus zu fahren, um die Wunde behandeln zu lassen. Dabei scheint es sich um einen circa zehn Zentimeter langen Schnitt zu handeln.

Nach der Behandlung im Krankenhaus machte sich der 19-Jährige gemeinsam mit seinem Bekannten schließlich doch noch auf den Weg zur Dienststelle der Rosenheimer Polizei. Er schilderte den Beamten, was sich zugetragen hatte, gab Vermutungen ab, wer der mögliche Täter sein könnte.

„Unsere Kollegen sind daraufhin nach Happing gefahren“, sagt Hauptkommissar Robert Maurer. Sie nahmen DNA-Spuren, versuchten herauszufinden, was sich genau zugetragen haben könnte. „Da das Opfer erst zwei Stunden nach der Tat zu uns gekommen ist, gestalten sich die Ermittlungen als sehr schwierig“, sagt Maurer. In den kommenden Tagen soll der 19-Jährige erneut vernommen werden, zudem hofft die Polizei auf Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben könnten.

Die Situation in Happing erinnert an einen Vorfall in Pang im April 2024. Dort wurde ein 17-Jähriger nach dem Besuch des Volksfestes mit einer tiefen Stichwunde aufgefunden. „Wir gehen nicht davon aus, dass die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben“, sagt Maurer. Generell lasse sich sagen, dass Messerattacken in Rosenheim eher selten vorkommen. Anna Heise

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