Rosenheimer Polizei geht gegen Elterntaxis vor

von Redaktion

Bayernweite Kontroll-Aktion – Kontrollen an der Grundschule Pang – Ergebnis überrascht Beamte

Rosenheim – Thomas Unterlinner hat sichtlich Spaß am Einsatz – trotz des nasskalten Wetters. Der Polizeioberwachtmeister plaudert mit den Eltern, winkt Schulkindern zu und erklärt ihnen, warum er und seine sechs Kollegen an diesem Vormittag vor der Grundschule in Pang stehen. „Wir sind für euch da“, sagt er. Sein Kollege, Hauptkommissar Robert Maurer, ergänzt: „Wir wollen ein Zeichen setzen und zeigen, dass die sogenannten Helikoptereltern ihr Kind vielleicht nicht unbedingt bis ins Klassenzimmer fahren müssen.“

Während er redet, fährt ein schwarzer SUV an ihm vorbei und hält nur wenige Meter hinter dem Eingang der Schule. Mutter und Vater steigen aus, öffnen die hinteren Türen und helfen ihren Kindern dabei, auszusteigen. Aus dem Kofferraum werden die Schulranzen geholt. Einen Abschiedskuss später sind die Kinder auf dem Weg ins Klassenzimmer, und der Wagen mit den Eltern setzt sich wieder in Bewegung.

Thomas Unterlinner und Robert Maurer schütteln den Kopf. Die beiden Familienväter haben kein Verständnis dafür, die Kinder direkt vor dem Schultor abzusetzen. Zumal dadurch immer wieder brenzlige Situationen entstehen. „Man gefährdet nicht nur die eigenen Kinder, sondern auch andere Schüler“, sagt Maurer.

Weil „Elterntaxis“ nicht nur in Rosenheim ein Problem sind, finden in ganz Bayern noch bis Ende des Monats die Aktionstage „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“ statt. Neben der Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkungen, Halteverbote sowie der richtigen Sicherung der Kinder im Auto liegt der Fokus eben auch darauf, den Eltern zu verdeutlichen, dass sie nicht direkt vor der Schule halten müssen.

Zahl der Unfälle auf Schulwegen gestiegen

Trotz der ein oder anderen Ausnahme zieht die Polizei an diesem Vormittag ein durchweg positives Fazit. „Die Situation vor Ort war relativ unproblematisch“, bestätigt Maurer. Trotzdem seien weitere Kontrollen geplant. Wie wichtig das ist, zeigt ein Blick auf die aktuellen Zahlen. Im vergangenen Schuljahr gab es sechs Unfälle auf dem Schulweg, zwei mehr als im Jahr davor. Anna Heise

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