Wilder Ritt im Hochwasser

von Redaktion

Hoher Pegelstand an der Mangfall – Drachenbootrennen soll dennoch stattfinden

Rosenheim – Die Hoffnung bei Georg Eutermoser ist groß. Obwohl die Mangfall in Rosenheim nach den starken Regenfällen noch deutlich höher als sonst ist, glaubt der Vorsitzende des Kajak Klubs Rosenheim, dass das Drachenbootrennen am Samstag (21. September) stattfinden kann. Dabei treten Teams von Amateur-Paddlern in länglichen, schmalen Boote gegeneinander an. „Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es klappen könnte“, sagt Eutermoser. Die endgültige Entscheidung solle aber erst kurzfristig fallen. Denn momentan sei die Fahrt auf dem Fluss noch zu gefährlich.

Starke Strömung vor
Drachenbootrennen

Das liege daran, dass der Pegel der Mangfall zu hoch und damit auch die Strömung im Moment sehr stark ist. Alles hänge nun davon ab, wie schnell das Wasser abfließe. Wie Dr. Tobias Hafner, Leiter des Rosenheimer Wasserwirtschaftsamts, auf OVB-Anfrage mitteilt, liegt der Wasserstand der Mangfall in Rosenheim derzeit bei 170 Zentimetern. „Für Samstagmittag (21. September) rechnen wir mit 130 Zentimetern“, sagt Hafner. Da könne man dann auch „definitiv nicht mehr vom einem Hochwasser sprechen“, sondern von „etwas erhöhten Abflüssen“. Da allerdings auch diese um rund die Hälfte zurückgehen sollen, werde auch die Fließgeschwindigkeit niedriger sein.

Wahrscheinlichkeit
von 98 Prozent

Das Wasser der Mangfall werde aber etwas trüber als sonst sein, betont der Leiter des Wasserwirtschaftsamts. „Insofern ist nach einem Hochwasser etwas erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich“, sagt er. Der für das Rennen gewählte Abschnitt sei allerdings grundsätzlich sehr überschaubar und ohne besondere Gefahrenstellen. Das Baden in der Mangfall könne aber nicht unbedingt empfohlen werden.

Aufgrund dieser Prognosen rechnet Georg Eutermoser, dass „das Rennen zu 98 Prozent“ stattfindet. Trotzdem habe man aus Sicherheitsgründen das Schüler-Rennen am Freitag (20. September) abgesagt. „Da können wir nicht garantieren, dass der Pegel bereits niedrig genug ist“, sagt der Vorsitzende des Kajak Klubs. Er betont aber auch, dass die starke Strömung dennoch Einfluss auf das Rennen haben wird. „Das Paddeln wird dadurch weniger anstrengend, da das Boot von sich aus schneller ist“, erklärt er. Aber: Das „Raufpaddeln“ zum Startplatz in die andere Richtung werde entsprechend anstrengender.

In diesem Jahr haben sich 42 Teams für das Rennen angemeldet, das zum 14. Mal in Rosenheim stattfindet. Auch wenn der Teilnehmer-Rekord bei 60 Booten liegt, sei man beim Verein dennoch zufrieden mit den Anmeldungen. Die Teams sind bunt gemischt, sagt Eutermoser. Es seien wieder viele Firmen, Vereine und Freizeit-Teams aus der Region vertreten. Auch aus Augsburg und sogar Italien kommen zwei Mannschaften.

Favoriten schon
im Vorfeld klar

Einige der Teams seien dazu sehr ehrgeizig, sagt Eutermoser. „Es gibt einen Kreis von zehn Booten, die sind alle sehr gut“, sagt er. Wer es also unter die ersten zehn schaffen will, müsse sehr viel Glück haben – oder im Vorfeld viel trainiert haben. „Was ich so gehört habe, war der Trainingseifer bei einigen schon sehr groß“, sagt der Vorsitzende. Vielleicht auch, weil in diesem Jahr eines der favorisierten Teams nicht in Rosenheim startet, sondern bei der deutschen Meisterschaft. „Da gab es schon ein leichtes Aufatmen bei den anderen Teams, dass die nicht dabei sind“, betont Eutermoser und lacht. Für ihn seien so die großen Favoriten auf den Sieg die „Stoaling Piraten“ und der Burschenverein Kastenau.

Im Vordergrund solle aber immer der Spaß stehen. „Ganz nach dem Motto: ‚Alle sitzen in einem Boot‘“, sagt Eutermoser. Es gehe darum, dass die „Leute als Mannschaft zusammengeschweißt werden“. Wie gut das klappt, zeige sich beim Abschneiden der einzelnen Teams. „Das Entscheidende ist, eine Harmonie im Boot zu haben“, sagt der Kajak- Klub-Vorsitzende. Daher sei auch nicht entscheidend, wer die größte Kraft oder Kondition hat. Man müsse versuchen, dass „wirklich alle in einem gleichen Rhythmus paddeln und sich am Vordermann oder der Vorderfrau orientieren“.  „Wenn ich da Unruhe reinbringe, hilft mir der stärkste Bizeps nichts, dann bin ich definitiv langsamer“, sagt Eutermoser.

Erstes Rennen
morgen um 10 Uhr

Für den Fall, dass das Rennen wie geplant stattfindet, startet der erste Lauf auf Höhe des Mangfallparks Süd morgen um 10 Uhr.

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