Von wilden Enten und Plüschhaien

von Redaktion

Strömung sorgt für Spitzenzeiten beim 14. Rosenheimer Drachenbootrennen

Rosenheim – Aufgrund von Hochwasser stand diesmal lange nicht fest, ob das beliebte Event überhaupt stattfinden kann. Dem Drachenbootrennen der Schüler musste am Freitag (20. September) schließlich eine Absage erteilt werden. Aber für das Rennen der Erwachsenen konnte der Kajak Klub Rosenheim als Veranstalter dann grünes Licht geben, weil der Pegel bis zum Morgen noch mal um gut zehn Zentimeter im Vergleich zum Vortag gesunken war. „Habt ihr es irgendwie geschafft, den Stöpsel in der Mangfall doch noch pünktlich zu ziehen?“, fragte Moderator Peter Kirmair augenzwinkernd die Teilnehmer des Wasserwirtschaftsamtes beim Einsteigen in das Drachenboot.

Wie bereits im vergangenen Jahr gingen wieder 42 Teams an den Start, viele wieder kostümiert – immerhin gibt es bei diesem Wettkampf nicht nur eine Auszeichnung für Schnelligkeit, sondern auch für besonders fantasievolle Bekleidung.

„Chicas“ glänzen
mit guten Leistungen

Ganz vorne mit dabei waren da auf alle Fälle die „Chicas“, die bereits in den Vorjahren immer wieder mit guten Leistungen glänzten. Sie stellten sich dem Rennen auf der Mangfall diesmal als „wilde Enten“. Die Voraussetzungen für das Damenteam waren heuer aber alles andere als ideal: „Uns hat die Wiesn stark zugesetzt und dann eine Krankheitswelle“, erzählt Teammitglied Katrin. Von der eigentlich 21 Frau starken Mannschaft blieben so am Schluss genau die 16 Paddlerinnen übrig, die es für die Besetzung eines Drachenboots braucht. „Ausfälle konnten wir uns keine mehr leisten“, so Kapitänin Sandra. Für sie hieß es damit, trotz Schulterverletzung Zähne zusammenbeißen und mitmachen.

Der hohe Wasserstand hatte aus sportlicher Sicht sowohl seine Vorteile als auch seine Tücken. Viele der Teams, die schon seit vielen Jahren mit von der Partie sind, freuten sich über neue Bestzeiten. So schnell es diesmal mit dem Strom abwärts ging, so kräftezehrend war aber auch das Hinaufpaddeln zum Startpunkt. „Das ist diesmal schon ganz schön anstrengend“, meinte die 41-jährige Maria vom Team „Surprise Housewife“, das heuer zum ersten Mal an dem Drachenbootrennen in Rosenheim teilnahm. „Ein tolles Event“, schwärmte Maria nach dem ersten Durchgang – auch wenn es da aus sportlicher Sicht für die Damen aus Fürstätt noch Luft nach oben gab.

Schon 13-mal mit dabei waren die „Endorfinen“. Oma Claudia saß mit ihrer zehnjährigen Enkelin Genoveva mit im Boot. Ein eingeschworenes Team. „Ich schlage jetzt schon zum zweiten Mal die Trommel“, erzählte Genoveva. Neben Gleichklang der Schläge käme es da auch auf eine laute Stimme an und beides könne man im Vorfeld nicht üben: „Trainiert wird schließlich auf dem Simssee und der ist Naturschutzgebiet. Da darf man nicht laut sein“, erklärt Oma Claudia.

Ebenfalls immer wieder gerne mit von der Partie ist der Faschingsverein Mangfalltal. In Sachen „Kostüm“ haben sie einen klaren Vorteil: „Wir ziehen immer unsere Faschingskostüme der letzten Saison an“, verriet der 38-jährige Alex. Anders als viele andere Teams haderte der Faschingsverein Mangfalltal kein bisschen mit dem diesmal wilden Wasser. „Es geht ja nur um die Gaudi und darum gehen wir das Ganze ganz entspannt an“, so Alex.

Ausklang bei einer
Party am Abend

Es gibt aber auch immer Teams, die mit enormem Ehrgeiz an die Sache rangehen. Da wird viele Monate hart trainiert – sowohl zu Wasser als zu Lande und am Wettkampftag selbst werden dann auch Trockenübungen absolviert und Motivationsreden gehalten, bevor es an den Einstieg in die Boote geht.

Im Eifer des Gefechts verloren zwei Teammitglieder des Rosenheimer Wasserwirtschaftsamts ihre Kopfbedeckung – kleine Plüschhaie. Die trieben dann ziemlich orientierungslos auf der Mangfall. Moderator Peter Kirmair meldete die „Haisichtung“ der DLRG und die schritt zur Tat und „rettete“ in diesem Fall statt Menschen die „Haie“ aus den Fluten.

Traditionell gehört zum Drachenbootrennen die Drachenbootparty am Abend. Heuer fand diese wieder beim Kajak Klub Rosenheim in der Kastenau statt. Gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden.

Ergebnisse

Artikel 3 von 11