Rosenheim – Die Landwirtschaft stand am gestrigen Freitag auf dem Ludwigsplatz in Rosenheim im Fokus. Zum 27. Mal wurden bei der Schmankerlstraße regionale Produkte aus bäuerlicher Herstellung angeboten. Trotz regnerischen Wetters war der Andrang bereits am frühen Morgen groß. Liebling der Kinder war Kuh „Imelda“, auch wenn die den Trubel zu Beginn noch etwas skeptisch beäugte.
Eine Schönheit
auf vier Beinen
„Imelda ist eine sehr hübsche Kuh. Mitgebracht haben wir sie aber auch, damit sie sich etwas mehr an den Umgang mit Menschen gewöhnt“, erzählt Markus Dinzenhofer von den Rosenheimer Jungzüchtern. Tatsächlich schaute die dreieinhalbjährige Kuhdame noch etwas nervös drein, als die ersten Kindergartenkinder und Schulklassen am Morgen auf sie zusteuern. Als Jungzüchterin Franca Lindner aus Brannenburg einem Buben aber dann eine Bürste in die Hand gab und der begann, das Rindvieh damit sanft zu bürsten, war da Eis gebrochen – und das in diesem Fall auf beiden Seiten.
Denn tatsächlich kommen viele der kleinen Besucher bei der Schmankerlstraße das erste Mal überhaupt mit einer Kuh in Kontakt. „Das hat uns schon überrascht“, so Markus Dinzenhofer. Umso wichtiger findet er eine Veranstaltung wie die Schmankerlstraße, die jährlich vom Bayerischen Bauernverband veranstaltet wird. Kuh „Imelda“ war übrigens nicht der einzige tierische Teilnehmer. Mit dabei waren auch noch das erst fünf Wochen alte Kälbchen „Max“, zwei Schafe und ein ganzer Bienenschwarm samt Königin. Bei vielen Rosenheimer Kindergartengruppen und Schulklassen ist der Besuch der Schmankerlstraße schon seit vielen Jahren fester Bestandteil des „Heimatunterrichts“.
Insgesamt waren heuer rund 600 Buben und Mädchen vor Ort – ein neuer Rekord. „Jedes Jahr werden es mehr Kinder“, freute sich Kreisbäuerin Katharina Kern. Sie sieht in dieser Veranstaltung eine hervorragende Möglichkeit, um mit den Verbrauchern ins Gespräch zu kommen und dabei dann auch vielleicht mit dem einen oder anderen Vorurteil aufzuräumen. Die Landfrauen überlegen sich jedes Jahr eine besondere Aktion. Im vergangenen Jahr bereiteten sie Kässpatzen frisch zu, heuer gab es 50 Meter Topfenstrudel. „Wir haben den Landfrauen dafür bewusst kein Rezept vorgegeben, damit wir den Besuchern eine breite Vielfalt dieser Mehlspeise präsentieren können“, erzählt Katharina Kern.
Bei der offiziellen Eröffnung um 10 Uhr am Vormittag waren auch wieder viele Ehrengäste mit dabei, darunter auch Rosenheims Zweiter Bürgermeister Daniel Artmann.
Viele Königinnen
geben sich die Ehre
„Es passt, dass diese Veranstaltung im Herzen unserer Stadt stattfindet, denn landwirtschaftliche Produkte sind für uns eine Herzensangelegenheit“, sagte er. Auch hoheitlicher Besuch war vor Ort: die bayerische Honigkönigin Elena Eberl, die bayerische Wollkönigin Janine Staudacher, die Bad Feilnbacher Apfelkönigin Regine Weinzierl und die bayerische Milchkönigin Elisabeth Heimerl gaben sich in diesem Jahr die Ehre. „Ich finde diese Veranstaltung super gelungen“, schwärmte Elisabeth Heimerl.
Das Angebot an den rund 30 Ständen war wieder breit gefächert und reichte von Obst und Gemüse über Wurst, Fisch, Käse und Milchprodukte bis hin zu Honig, Marmeladen, Biere, Spirituosen und Brotwaren und Gebäck. Überall durfte probiert werden. Außerdem konnte auch bäuerliche Deko, wie beispielsweise herbstliche Türkränze oder Plüschtiere aus echter Wolle erworben werden.