Feuer in Tiefgarage – Chaos im Kuko

von Redaktion

Auftritt von Comedian Bülent Ceylan wird abrupt beendet – 1600 Besucher evakuiert

Rosenheim – „Man kann nur froh sein, dass nicht mehr passiert ist und keine Panik ausbrach.“ So schildert ein OVB-Leser sein Erlebnis bei einer Veranstaltung im Rosenheimer Kultur- und Kongress-Zentrum. Konkret spricht er von einem „katastrophalen Management des Veranstalters“. Am vergangenen Freitagabend brach in der Tiefgarage in der Kufsteiner Straße ein Feuer aus. Währenddessen trat im Kuko der Comedian Bülent Ceylan auf. Doch seine Show wurde durch den einsetzenden Feueralarm abrupt beendet.

„Die Situation
war besonders“

Für solche Situationen bei großen Veranstaltungen gibt es ein mit den Behörden abgestimmtes Sicherheitskonzept, erklärt Kuko-Leitung Susanne Baumgartner auf OVB-Anfrage. So auch im Rosenheimer Veranstaltungshaus. Aber: „Am Freitag war die Situation speziell, da es eine besondere Fluchtweg-Leitung gab.“ Durch den Brand in der Tiefgarage mussten Polizei und Feuerwehr einen großen Teil des Platzes vor dem Kuko sperren. „Daher konnten wir den Saal nur über die seitlichen Notausgangtüren räumen“, sagt Baumgartner. Und es gab noch ein weiteres Problem: An den Notausgängen kam es zu Ansammlungen von Menschenmassen, schildert ein Augenzeuge der Redaktion. Auch Baumgartner kann das bestätigen: „Da es regnete, blieben die Besucher vor der Tür im überdachten Bereich stehen und standen den nachfolgenden Personen teilweise im Weg. Eigentlich hätten sie dann den überdachten Bereich verlassen müssen und zum Sammelplatz im Park gehen müssen – ohne Jacke und im strömenden Regen wollte das allerdings niemand machen.“

Die Polizei habe schließlich versucht, die 1600 Besucher dazu zu bewegen, den Sammelpunkt im Salingarten aufzusuchen, „was sehr schwierig war“, betont die Kuko-Leitung. Zuständig waren ab diesem Zeitpunkt nicht mehr die Kuko-Mitarbeiter, sondern die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr. „Es gab jedoch in keinem Fall eine gefährliche Situation für die Besucher.“

Barrierefreier Weg
versperrt

Baumgartner betont allerdings auch, dass das Kuko „für Räumungssituationen hervorragend ausgestattet“ ist. Selbst wenn mehrere Fluchttüren nicht nutzbar gewesen wären, hätte es noch ausreichend Evakuierungsmöglichkeiten gegeben. Für eine bestimmte Personengruppe war die Lage allerdings besonders schwierig, wie auch der OVB-Leser schildert.

Denn durch die Sperrung des Kuko-Vorplatzes war auch der einzige barrierefreie Weg nach draußen blockiert. „Dass man über die seitlichen Türen mit dem Rollstuhl nicht zum Sammelpunkt kommt, ist vom Sicherheitsaspekt her kein großes Problem“, sagt dagegen Baumgartner. Hier müssten schlichtweg Einsatzkräfte oder Veranstaltungsgäste mit anpacken: „Bei einer Evakuierung befinden sich viele Menschen am Ausgang – ebenso wie Sicherheitspersonal und Feuerwehr – welche die Rollstuhlfahrer im Fall des Falles runtertragen könnten“, schildert die Leitung.

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