Rosenheim – Ob Fußball, Basketball, Volleyball oder Kickboxen. All das ist auf dem neuen Bolzplatz in der Endorfer Au ab sofort kein Problem mehr. Nach einer umfangreichen Sanierung konnte der Platz nun endlich mit den Kindern und Jugendlichen des Viertels eingeweiht werden.
Kosten von rund
90000 Euro
„Heute gibt es einen guten Grund zu Freude“, betonte Zweiter Bürgermeister Daniel Artmann, der den Platz persönlich eröffnete. Nachdem der alte Hartplatz knapp 30 Jahre seinen Dienst getan hatte, war schon seit Längerem klar, dass ein neuer her musste. Doch die Finanzierung ist natürlich auch immer ein Problem, so Artmann. Dennoch sei es durch die Unterstützung der Kultur- und Sportstiftung Rosenheim und eine Großspende der Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft (GRWS) Rosenheim gelungen, die Kosten von rund 90000 Euro zu decken. Sehr zur Freude von Übungsleiter und Trainer Özgür Yildirim, von allen der Einfachheit halber „Ötzi“ genannt. „Die Kinder und Jugendlichen aus der Endorfer Au denken immer, dass sich keiner um sie kümmert“, erklärte Yildirim, der sich selbst auch als „Mädchen für alles“ bezeichnet. Durch die Sanierung hätten sie aber gesehen, dass das nicht stimme.
Da die Kinder und Jugendlichen hier bei Wind und Wetter spielen, sei eine Renovierung dringend notwendig gewesen, so Yildirim. Auf dem alten Platz habe regelmäßig das Wasser gestanden, die Kinder seien aber trotzdem zum Spielen vorbeigekommen. „Dabei ist die Verletzungsgefahr aber auch einfach zu groß“, merkte Yildirim an.
Das sei mit dem neuen Platz aber ganz anders. Der ist jetzt mit neuem Boden, Ballfangzäunen, Basketballkörben und sogar einer Volleyballanlage ausgestattet. „Wir sind hier wirklich gut aufgestellt“, fasste Trainer Yildirim es zusammen.
Auch die Kinder freuen sich über den neuen Platz. „Das ist definitiv ein Glow-up“, bestätigte ein Zwölfjähriger, der in der Nähe wohnt. Er liebt Fußball und spielt schon seit sieben Jahren. Sein 14-jähriger Kumpel kommt sogar von weiter weg regelmäßig hierher, weil sie sich hier treffen und zusammen kicken können.
So auch an diesem Nachmittag, denn nach der Begrüßung und der offiziellen Freigabe des Platzes rief Übungsleiter „Ötzi“ alle Kinder zum Anstoß zusammen. Voller Energie versammelten sich die Nachwuchsfußballer nun um ihren Trainer, der für diesen Tag ein kleines Turnier organisiert hatte. Für die Gewinner gab es anschließend als Zuckerl noch einen Gutschein.
Einen davon konnte die 17-jährige Leonie ergattern. Sie spielt seit elf Jahren Fußball. „Fußball ist für mich ein Traum“, erklärte sie. Das habe auch der Platz gezeigt, auf dem sie sich regelmäßig nach der Schule auspowert. Ein Zehnjähriger erzählte: „Ich komme gerne hierher, weil ich mehr Sport machen möchte.“
Auch Sara (10) ist regelmäßig auf dem Bolzplatz zugange. „Hier kann ich mich mit meinen Freunden treffen und Fußball spielen“, erklärte sie. Über den neuen Platz freue sie sich sehr, denn der sei eindeutig besser als der alte. Ihre Freundinnen Giulia (11) und Xenia (10) wohnen ebenfalls in der Nähe und sind begeisterte Fußballerinnen. „Ich spiele gerne hier mit anderen Leuten zusammen“, erzählte Giulia.
Enorm wichtige
Anlage
Man merkt, es geht um mehr als nur Fußball. Die Jungen und Mädchen können zusammen spielen, sich treffen und unterhalten oder einfach nur entspannen.
Wie wichtig das ist, weiß Christian Hlatky, Geschäftsführer der Bürgerstiftung Rosenheim, die sich für die Erneuerung des Platzes stark gemacht hat: „In diesem Stadtteil gibt es viel Geschosswohnungsbau, Familien leben auf engem Platz zusammen.“
Hlatky betonte, dass viele Kinder und Jugendlichen den Platz nutzen würden. Es gebe im Rosenheimer Westen sonst einfach nicht viele Flächen, die den jüngeren Bewohnern bedingungslos zur Verfügung stünden. Bereiche wie der Bolzplatz, auf denen sich die Kinder austoben und einfach mal laut sein können, seien gerade deshalb so enorm wichtig.