Rosenheim – Das klingt widersprüchlich und stimmt trotzdem. Wer Josefine und Reinmund Hobmaier kennt, weiß, dass sportliche Bewegung ein wichtiger Bestandteil ihres täglichen Lebens ist. Und wer sich selbst gerne bewegt, für den ist es einfach, andere zu motivieren und vielleicht Bestleistungen aus ihnen herauszukitzeln. Das durften die Teilnehmer der diesjährigen Radltour von Rosenheim nach Lazise erleben. Anlässlich der Städtepartnerschaft zwischen den beiden Orten, die seit 1979 besteht, kam den Hobmaiers die Idee, nach Lazise zu radeln. Was 2009 als ein Familienurlaub begann, ist mittlerweile zur Tradition geworden. Zweimal im Jahr, im Frühling und im Herbst, geht es auf dem Sattel sitzend, mit eigener Muskelkraft von Rosenheim über den Brenner bis nach Lazise am Gardasee. Ende September war es wieder so weit. Die Gruppe startete zu sechst vom Max-Josefs-Platz in Rosenheim. Von Sonnenschein begleitet, entlang des Inns, mit genussvollen Pausen in Kufstein und Rattenberg, war das erste Etappenziel die Silberstadt Schwaz. Am zweiten Tag wurde der Brenner in Angriff genommen. Mit dem Tagesziel Steinach am Brenner war sofort klar, dass die flache Radelei nun endet. Der erste Aufstieg führte auf der alten Römerstraße in Richtung Patscherkofel und weiter bis Steinach am Brenner. 850 Höhenmeter wurden bis dahin bezwungen. Am dritten Tag war es dann so weit, der Brenner wurde überfahren. Verglichen mit dem Vortag war die zweite Bergetappe bis zum Scheitel des Brennerpasses ein fast kurzer Genuss. Ab hier diente der nächste Fluss, der Eisack, als Orientierung für die Weiterfahrt. Über Sterzing und die Domstadt Brixen war das nächste Ziel das Dörfchen Kollmann. Welch Glück, dass hier gerade dem Törggelen gefrönt wurde, somit war der kulinarische Genuss gesichert.
Am vierten Tag ging es immer leicht bergab nach Bozen, wo der Eisack in die Etsch fließt und spontan beschlossen wurde, einen kleinen Abstecher nach Kaltern am See zu radeln. Weiter durchs Etschtal Richtung Süden wurde bald die Grenze ins Trentino überschritten. Ab hier beginnt sich der sprachliche, italienische Genuss zu verstärken. Das Tagesziel war die Provinzhauptstadt Trient. Am fünften Tag war es endlich so weit, die Ankunft in Lazise war in erreichbare Nähe gerückt. Begleitet vom ersten Regen folgten die Radler der Etsch. Ab Avio wurden die Rosenheimer vom Laziser Empfangskomitee begleitet. Glücklich und dankbar endete der fünfte Radltag für alle Teilnehmenden am späten Nachmittag in Lazise. Am Abend waren die Rosenheimer Radler auf dem Landgut ihrer italienischen Freunde eingeladen. Mit regionalen Köstlichkeiten wurde die Fahrt und die immer tiefer werdende Freundschaft zwischen den beiden Städten gefeiert.
Die Termine für die Fahrten im Jahr 2025 stehen bislang nicht fest, werden jedoch schon sehnsüchtig erwartet und werden auf www.hobmaier.com/lazise veröffentlicht.