Zum Bericht „Jeder Einzelne zählt“ über die neuen Rosenheimer Gedenkzeichen an NS-Opfer, erschienen im Lokalteil:
Anlässlich der Veranstaltung der Stadt Rosenheim zu drei neuen Erinnerungszeichen gab die Künstlerin nochmals einen kurzen Überblick zum Entstehen einer sogenannten „Möbiusschleife“ und erklärte, dass man sich bewusst für das Material Bronze entschieden habe. Oberbürgermeister Andreas März verwies in seiner Rede erneut auf den „Rosenheimer Weg“ und auf die Wichtigkeit des Gedenkens auf Augenhöhe.
Nun frage ich mich, wie mit den Opfern, zu deren Erinnern in Rosenheim dieser teure Weg gewählt wurde, eine Begegnung auf Augenhöhe stattfinden soll, wenn das Erinnerungsband in einem Baum in mehreren Metern Höhe hängt, wo es allenfalls in unbelaubtem Zustand wahrgenommen wird – wenn überhaupt.
Die Künstlerin sprach sowohl das mit dem Band verbundene Erinnern, als auch dessen Pflege an. Wie sollen die Erinnerungszeichen in luftiger Höhe denn gepflegt werden? Wenn ich mir das Möbiusband für Elisabeth Block vor der Städtischen Mädchenrealschule ansehe, kann von Pflege kaum die Rede sein.
Karin Klar
Kolbermoor