„Die Aufprall-Geschwindigkeit war nicht ohne“

von Redaktion

Unfallserie im Kreis Rosenheim – Polizei ermittelt zur Unfallursache nach Frontalzusammenstoß bei Schechen

Schechen/Landkreis – Es ist der nächste schwere Unfall in der Region Rosenheim. Und das innerhalb von nicht mal 30 Stunden. Nachdem am vergangenen Montag mehrere Fahrzeuge bei Zaisering zusammenprallten und es am Dienstagmorgen zwischen Rohrdorf und Neubeuern krachte, kam es am Dienstagmittag auf der B15 bei Schechen erneut zu einem schlimmen Unfall.

Kurz vor dem Ortsteil Hochstätt – auf Höhe des Flötzinger-Neubaus – geriet eine 33-jährige Frau aus dem nördlichen Landkreis auf dem Weg nach Wasserburg mit ihrem Audi auf die Gegenfahrbahn und stieß mit dem Ford eines 27-jährigen Kolbermoorers zusammen.

Schwer verletzt, aber keine Lebensgefahr

Wieso die junge Frau auf die andere Fahrbahn gekommen ist, ist allerdings noch nicht klar, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer auf OVB-Anfrage. „Dazu laufen jetzt die Ermittlungen“, sagt er. Auch ein Fahrfehler oder eine Ablenkung könne bisher nicht ausgeschlossen werden. Fest steht hingegen, dass beide Fahrer bei dem Zusammenprall schwer verletzt wurden. So musste die 33-Jährige mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden. Der 27-Jährige wurde der Polizei zufolge mit dem Hubschrauber nach Traunstein geflogen. Dass einer von beiden sterben könnte, davon ist allerdings nicht auszugehen, sagt Maurer. Beide Fahrer seien die ganze Zeit ansprechbar gewesen. Das kann auch Christian Schaber, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Rott am Inn, bestätigen. Er war mit seinen Kollegen und der Hochstätter Feuerwehr als einer der ersten am Unfallort. „Wenn man mit den Patienten reden kann, ist das immer ein gutes Indiz“, sagt er. Vor allem sei es für die Rettungskräfte so zum Beispiel leichter festzustellen, wenn der Schock der Verunfallten nachlässt und ihnen bei schweren inneren Verletzungen oder Brüchen der Kreislauf versagt.

Fahrer befreiten sich selbst aus den Wracks

Der Kommandant berichtet auch, dass die 33-Jährige und der 27-Jährige sich sogar mehr oder weniger selbst aus den Wracks befreien konnten. „Eingeklemmt war keiner der Beteiligten, wir mussten niemanden mit Spreizer und Schere aus dem Auto holen“, sagt Schaber.

Auch die erste Meldung, die über den Notruf hereinkam, dass ein Auto bei dem Unfall in Brand geraten sei, stellte sich vor Ort zum Glück als falsch heraus. „Es kann sein, dass es kurz nach dem Aufprall geraucht hat, da es beim Auslösen der Airbags immer eine kleine Explosion gibt und dabei Rauch entsteht“, erklärt der Feuerwehrkommandant. Zudem sei bei einem Auto die Ölwanne beschädigt worden. Auch das heiße Öl auf der Straße könne den Rauch verursachen. Daher sei auch immer einer der „erste Handgriff“ der Feuerwehr am Unfallort den Brandschutz sicherzustellen. So habe die Feuerwehr Hochstätt „für den Ernstfall gleich das Löschfahrzeug neben die verunfallten Autos gestellt“, sagt Schaber.

Auch er könne über die Unfallursache nur spekulieren, eigentlich sei der Teil der B15 übersichtlich. „Die Aufprall-Geschwindigkeit war aber nicht ohne“, sagt der Kommandant. Dementsprechend sei das auch Trümmerfeld groß gewesen. An den beiden Autos entstand Totalschaden.

Für die Unfallaufnahme war die B15 rund zwei Stunden gesperrt. Ein Unfall-Gutachter ist Robert Maurer zufolge – anders als noch in Zaisering – nicht vor Ort gewesen. Julian Baumeister

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