Aising und Pang blicken in die Zukunft

von Redaktion

Bürgerversammlung Debatte um „Alten Wirt“ und jede Menge Verkehrsthemen

Rosenheim – Niemand blieb ungehört. Bei der Bürgerversammlung für den Rosenheimer Süden im Panger Pfarrsaal gab es viele Diskussionen – allerdings auf Augenhöhe. Oberbürgermeister Andreas März versuchte auch, auf alle aufgebrachten Probleme, ohne eines davon geringzuschätzen, einzugehen. Denn bei der Abarbeitung der vielfältigen Anträge und Fragen der Bürger wurden die Sorgen und Nöte schnell klar.

Ärgernis Baustelle
Aisinger Straße

So wollten einige wissen, warum die Straßenbaumaßnahmen der Aisinger Straße immer noch anhalten. Bereits seit über einem Jahr müssen die Autofahrer über die Mangfallstraße, die in einem schlechten Zustand ist, fahren, um an der Ampel an der Panorama-Schwaig-Umgehung dann unverhältnismäßig im Stau zu stehen. Die Erklärung: Nicht vorhersehbare Mängel bei der Erneuerung von Kanal-, Strom- und Wasserleitungen. Ende November soll es nun aber endlich grünes Licht für die Durchfahrt geben.

„Brandheiß“ war auch das Thema „Alter Wirt“ in Aising. Das Gebäude soll schließlich abgerissen werden. Daher wollten die Aisinger wissen, warum das ehemalige Gasthaus nicht unter Denkmalschutz steht und die Stadt kein Vorkaufsrecht hat. März erklärte die Rechtslage sachlich. Die Versagung des Denkmalschutzes liege einzig und allein beim Landesamt für Denkmalschutz. Zudem ist das Objekt im Privateigentum. Daher sei es ein Irrglaube, hier ein Vorkaufsrecht einbringen zu können. Aber es besteht die Chance, etwas Neues zu entwickeln und im Vertrauen auf die künftigen Investoren im gütlichen Miteinander einen identitätsstiftenden Weg zu finden, sagte der Oberbürgermeister. Sorgenfalten gab es auch beim neuen Bebauungsplan für Westerndorf am Wasen. Dort gibt es Bedenken, dass der Ortsteilcharakter in Gefahr ist. Details dazu seien aktuell im Rathaus einsehbar und würden eine „maßvolle, nicht überdimensionierte Regelung einer begrenzten Bebauung“ bestätigen, versuchte der Oberbürgermeister zu beruhigen.

Wenig Hoffnung machte er dagegen in Sachen Belastungen durch die nahe Autobahn A8. Die Behebung von Lärmbelästigungen liegen im freiwilligen Bereich der Autobahnbehörden und die kilometerlangen Staus im Panger Ortsbereich seien durch die Bedarfsumleitung auf der Staatsstraße gerechtfertigt. Allerdings gebe es auch einen Lichtblick: Wenn die Westtangente fertig wird, solle es eine neue Prüfung der Situation geben. Ebenso bleibt es bei der 50er-Zone auf der Hohenofener Straße – Tempo 30 gebe es nur in Ausnahmefällen.

Damit war das Thema Verkehr aber noch nicht abgeschlossen. So ging es auch um die engen Siedlungsstraßen in den Bereichen Happing, Aising und Pang. Diese haben oft nur einseitig einen Gehsteig, mitunter auch mal keinen. Eine Gefahrenquelle, speziell für die Schulkinder. Ein weiterer Kritikpunkt aus den Reihen der Anwohner war, dass öffentliche Durchfahrtsverbote, Rechts-vor-links-Einmündungen und 30er-Zone – zum Beispiel in der Unterkaltbrunner- und Hainzelmühlstraße – sträflich missachtet werden – Stadtbusse nicht ausgenommen. Dass nun auch noch die Wertstoffinseln durch den Ausbau der Panger Grundschule in den Sportplatzbereich Am Widden umgesiedelt werden sollen, kam genauso wenig gut an.

Bitte um Toleranz
und Rücksichtnahme

Der Oberbürgermeister notierte sich die Punkte und versprach, sich einige der Sorgen noch mal anzuschauen. Geduldig stellte sich März auch den Fragen zu Baumfällungen im Aisinger Friedhof und den dadurch bedingten Neupflanzungen. Auch die Darstellung eines Betroffenen bei der rechtlich ungeklärten Situation in Sachen Versicherung beim immer wieder kehrenden Hochwasser in Oberkaltbrunn wurde zum Ende noch thematisiert.

Ganz zum Schluss, nach gut zwei Stunden, bat der Oberbürgermeister um Toleranz und um gegenseitige Rücksichtnahme sowie Respekt beim Umgang mit seiner Behörde. Immer mehr Vorschriften durch ministeriale Bürokratie machen es den 3500 Mitarbeitern der Stadt nicht leichter. Und auch das seinen Menschen. Sein Appell: „Nehmen wir gefällte Entscheidungen zum Anlass, diese gemeinsam auf ihre Entwicklungen hin richtigzustellen.“

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