Dank für Treue und Einsatz bei Ehrung der Gewerkschaftsjubilare

von Redaktion

Verdi feiert gemeinsame Kraft und die Solidarität durch die Zeiten – Rückblick auf wichtige gesellschaftliche Ereignisse

Rosenheim – Mit gemeinsamer Kraft und Solidarität durch die Zeiten: Die Gewerkschaft Verdi ehrt ihre Jubilare. Auch in politisch unruhigen Zeiten findet sich Gelegenheit, langjährigen Mitgliedern für ihre Treue zur Gewerkschaft zu danken. Der Ortsvorstand Rosenheim lud in diesem Jahr zur Jubilarehrung ein.

In diesem Jahr wurden Mitglieder für 25, 40, 50, 60 und sogar 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Der Ortsvorsitzende Christoph Bensch-Andrä eröffnete den Abend. Trotz der Veränderungen in den Zeiten, in denen die Jubilare aktiv waren, bleibt eines konstant: Nur mit vereinter Kraft und Solidarität lassen sich gewerkschaftliche Erfolge erzielen, so der Ortsvorsitzende.

Würdigung
des Engagements

Linda Schneider, die Laudatorin der Jubilarehrung, bedankte sich bei den Jubilaren dafür, dass sie sich vor langer Zeit entschieden haben, Gewerkschaftsmitglied zu werden. Viele von ihnen, so Schneider, haben nicht nur durch ihre Mitgliedschaft die Gewerkschaft gestärkt, sondern waren über Jahrzehnte aktiv im Einsatz für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen sowie mehr Gerechtigkeit in der Arbeitswelt. Dieser Einsatz war nie eine Garantie dafür, dass Erreichtes auch auf Dauer Bestand haben würde, und dennoch haben sie alles gegeben. Dafür gebührt ihnen Respekt und Dank, so die stellvertretende Landesvorsitzende weiter. Schneider nannte beispielhaft die derzeit wieder aufflackernden Diskussionen um die Höhe des Mindestlohns, das Bürgergeld und das Rentenalter, die heute erneut verteidigt werden müssen. In einem Rückblick erinnerten Schneider und Bensch-Andrä an die Zeiten, in denen die Jubilare gearbeitet und gewirkt hatten. Sie erinnerten an den ersten Streik der Gewerkschaft ÖTV vor 70 Jahren. In diesem Jahr wurde auf dem dritten Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes das Aktionsprogramm zur Einführung der 40-Stunden-Woche, zu höheren Löhnen und Gehältern, zu verbessertem Arbeitsschutz und größerer sozialer Sicherheit ausgearbeitet. Zudem wurde Deutschland eingeladen, Mitglied in der Nato zu werde. Vor 60 Jahren traf der millionste Gastarbeiter ein und erhielt ein Moped geschenkt. Die Gründung der rechtsextremen NPD in Hannover läutete die Wiedergeburt nationalistischen Gedankenguts ein. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften zeigten klare Kante: Seit Mai 1968 war eine Gewerkschaftsmitgliedschaft unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der NPD. Vor 50 Jahren streikte bundesweit der öffentliche Dienst. Die Gewerkschaften forderten bis zu 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Nach drei Tagen Streik gelang der Durchbruch: Die Tarifparteien einigten sich auf elf Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens jedoch 170 Mark. Dieser Erfolg wurde erst in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst im Jahr 2023 übertroffen. Vor 40 Jahren begann der Kampf für die 35-Stunden-Woche. Die Drucker begannen mit ihrem Streik, und am 14. Mai 1984 folgten die Kollegen der IG Metall. Sieben Wochen dauerte der Ausstand bei den Metallern. Beiden gelang der Einstieg in die 38,5-Stunden-Woche. Der bis dahin längste und schwerste Arbeitskampf in der Nachkriegsgeschichte, den die IG Metall führte, wurde am 6. Juli beendet. Es dauerte jedoch bis 1995, bis in der Metall- und Druckindustrie die 35-Stunden-Woche umgesetzt werden konnte.

Ein Loblied auf
die Gemeinschaft

Vor 25 Jahren trat der Bundestag zur ersten regulären Parlamentssitzung im neu gestalteten Reichstagsgebäude in Berlin zusammen. Polen, Ungarn und Tschechien wurden in die Nato aufgenommen. Bis 2009 folgten weitere neun Staaten. Schneider dankte zum Abschluss den Jubilaren, die in all den Jahren dabei waren, für ihre Treue. Sie sprach ihnen Dank und Anerkennung für ihr Engagement in den Betrieben und Verwaltungen aus, aber auch für ihr gesellschaftspolitisches Wirken darüber hinaus in verschiedenen gewerkschaftlichen Funktionen.

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