Wenn Mieter Miteigentümer sind

von Redaktion

Wasserburger Wohnungsbaugenossenschaft verfügt über starkes Fundament

Wasserburg/Rosenheim – „Die Ergebnislage ist zufriedenstellend und entspricht den Erwartungen, die Vermögens- und Finanzlage ist unverändert solide“: Ein positives Bild der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft Wasserburg (GWG) hat Martin Hintermayr, der Geschäftsführende Vorstand, bei der Generalversammlung der GWG präsentiert. Die Zusammenkunft mit etwa 120 Teilnehmern fand diesmal in Rosenheim statt, im Gasthof Höhensteiger.

Niedriger Preis
für Mitglieder

Die GWG zeichnet sich vor allem durch ihren niedrigen Mietpreis für ihre Mitglieder aus, im Durchschnitt liegt er jetzt netto bei 7,64 Euro pro Quadratmeter. Für 2023 sei wegen der Energiekrise beschlossen worden, keine Erhöhung der Bestandsmieten vorzunehmen. Wohnungen in Neubauten würden aber teurer.

Am Rande der Veranstaltung sagte Hintermayr auf die Frage zum Grund über die niedrigen Preise: „Wir arbeiten nicht gewinnmaximiert. Uns reicht es, wenn wir langfristig eine positive Rendite erwirtschaften. Als Genossenschaft haben wir einen längeren Horizont.“ Eine Eigennutzung der Wohnung ist freilich zwingend, eine Untervermietung, etwa um einen höheren Preis zu erzielen, ist ausgeschlossen. Spekulanten sollen so von vornherein abgewehrt werde. Eine Warteliste für eine Mitgliedschaft gibt es laut Hintermayr nicht: „Bei uns kann man sich immer bewerben.“ Doch wegen der geringen Fluktuation – die durchschnittliche Mietdauer liegt bei 20 Jahren – würden pro Jahr nur wenige Wohnungen frei. Der entscheidende Vorteil für Genossenschaftsmitglieder liege in der Tatsache, dass es keine Kündigungen wegen Eigenbedarfs gebe. „Ein hohes Gut“, so Hintermayer. Und Luxussanierungen, die mit exorbitanten Mietsteigerungen verbunden seien, würde es auch nicht geben.

Die GWG hat jedoch Herausforderungen zu stemmen: „Wir haben die Klimawende zu leisten, und die Baukosten klettern immer weiter – in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent.“ Doch die GWG verfüge über ein starkes Fundament. „Wir wirtschaften seit vielen Jahrzehnten vorausschauend und schütten Gewinne nicht aus, sondern belassen sie im Unternehmen.“

In seinem Rechenschaftsbericht bezifferte Hintermayr die Zahl der Mitglieder auf 1710 (minus 5), die Zahl der Wohnungen auf 1483 (plus 5). Verteilt sind sie auf vier Landkreise (Rosenheim, Ebersberg, Erding, Mühldorf am Inn) und die Stadt Rosenheim. In Rosenheim verfügt die GWG über mehr als 500 Wohnungen, in Wasserburg über 450. Großen Wert legt die Genossenschaft nach den Worten ihres Geschäftsführers auf Modernisierungsmaßnahmen, die ökologischen Ziele seien besonders im Blick. „Hier sind wir deutlich vorangekommen. Bereits drei Viertel unserer Energie für Heizung und Warmwasser wird klimaneutral erzeugt“, so Hintermayr. Man habe einiges vor in den nächsten Jahren, um die gesetzlichen Vorgaben zu erreichen, Bayern wolle ja bis 2040 klimaneutral wirtschaften.

Gewinn zu den
Rücklagen

Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Kölbl, Bürgermeister von Wasserburg, kommentierte den Geschäftsbericht mit den Worten: „Es passt alles.“ Die GWG sei „pumperlgsund“. Der Jahresabschluss wurde von der Generalsversammlung ohne Gegenstimmen gebilligt, der Reingewinn (knapp 157000 Euro) wie üblich den Rücklagen zugeschlagen und Vorstand sowie Aufsichtsrat entlastet. Die Wahlen bestätigten die Vorstandsmitglieder Hintermayr und Christian Posch sowie Aufsichtsratsmitglied Robert Mayerhofer. Gerhard Arnold, der 35 Jahre in den Gremien der GWG wirkte, erhielt zu seinem Abschied viel Beifall.

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