„Hanfladen“ und „Alpen High“ – Ein gelassenes Generationentreffen

von Redaktion

Alteingesessener und Neueinsteiger im Hanfgeschäft berichten über ihre Erfolge, echten „Blödsinn“ und Cannabis-Clubs

Rosenheim – „Gerade am Wochenende ist hier immer viel los!“, berichtet Maximilian Schechtl vom „Alpen High“ in der Innstraße. „Besonders gefragt ist das Anbauzubehör.“ Sein Kompagnon Mario Moser ergänzt: „Aber auch unsere CBD-Produkte sind durchaus gefragt.“ Eine stete Nachfrage danach bestätigt auch Dieter Major vom „Hanfladen Rosenheim“ in der Kaiserstraße: „Aber ich muss sagen, eine große Veränderung hat es bei uns insgesamt auch seit dem Inkrafttreten der Legalisierung Anfang des Jahres nicht gegeben. Wir haben unsere treuen Stammkunden, aber gleichzeitig war es nicht so, dass es einen riesigen Ansturm gegeben hätte.“ Zubehör zum Eigenbau werde nur gelegentlich nachgefragt.

Das „Alpen High“ von Schechtl und Moser gibt es nun seit fast einem Monat. Sie starteten explizit als „Grow & Headshop“, also als Laden, der einerseits Zubehör für den Anbau von Cannabis und andererseits solches für den Konsum verkauft. Den „Hanfladen Rosenheim“ dagegen gibt es schon seit 2018. Er wiederum startete ausdrücklich als Anbieter von Produkten aus Hanf, allerdings mit einer Betonung darauf, dass es sich zwar um Material aus Fasern, Samen, Blättern und Blüten der Pflanze handelte, aber ohne Wirkstoffe. Inzwischen sind alle Produkte erhältlich, die seit der Änderung der Gesetzgebung zulässig sind. „Was sich zwischenzeitlich definitiv verändert hat ist, dass es aktuell weniger Laufkundschaft gibt“, berichten die „Alpen High“-Inhaber. „Das dürfte an der Jahreszeit liegen, im Sommer haben halt viele Leute am Rande eines Spaziergangs hier vorbeigeschaut. Jetzt sind es sichtlich mehr Kunden, die ganz gezielt kommen, um etwas Bestimmtes zu kaufen. Wobei wir auch immer wieder gesagt bekommen, dass viele schlicht auch im Vorbeifahren mit dem Auto unseren Laden bemerkt haben und dann später vorbeigekommen sind, um etwas zu kaufen.“

Einziger Wermutstropfen sei, dass ihr Online-Shop noch eher verhalten genutzt würde, so das „Alpen High“-Duo. Rege nachgefragt werde unterdessen der des „Hanfladens“, meint Dieter Major. „Wobei das meistens Leute aus der Region sind oder solche, die direkt im Laden einkaufen“, meint er, „Wenn mal Bestellungen von weiter weg oder sogar aus einem anderen Bundesland kommen, dann meistens von Kunden, die hier beispielsweise im Urlaub vorbeigeschaut haben.“

Was Major aber vor allem umtreibt, ist das Verhalten der Politik, lokal wie in der Landesregierung. „Da gibt es leider immer wieder traurige Beispiele. Etwa, als sich Anfang des Jahres der Raublinger Cannabis-Club gründen wollte. Raublings Bürgermeister hat das ja dann als ‚Blödsinn‘ bezeichnet.“ Auch sonst habe er den Eindruck, dass gerade von den konservativen Parteien ständig versucht werde, Stimmung gegen seine Branche zu machen. Erst jüngst beklagten gegenüber den OVB-Heimatzeitungen auch die Gründer des „Cannabis Social Club“, es werde mit zweierlei Maß gemessen und sie müssten besonders strenge Auflagen erfüllen.

„Man hält sich an alle Vorgaben, aber trotzdem werden einem noch Steine in den Weg gelegt“, klagt Major. „Da gibt es die genannten Beispiele im Lokalen, aber auch in der Bundes- oder Landespolitik wird sich ständig wieder etwas ausgedacht, um unser einem das Leben schwer zu machen. Mal ganz abgesehen vom ständigen Drohen und Poltern von Herrn Söder und der CSU, die ganze Gesetzgebung so schnell wie möglich wieder kippen zu wollen!“ Heinz Seutter

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